Rangerinnen und Ranger im Bergischen Land
„Naturschutz und Erholung im Wald müssen miteinander in Einklang gebracht werden.“ Mit diesem ambitionierten Ziel sind sechs Personen des Regionalforstamtes Bergisches Land im ständigen Einsatz. Mit der Berufsbezeichnung „Ranger/in“ und ihrem markanten Hut erinnern die motivierten Naturschützerinnen und Naturschützer an die bekannten Vorbilder der amerikanischen Nationalparks. Auch die heimischen Wälder erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit in der Freizeitnutzung.
Als Reaktion auf diesen Anspruch durch die Bevölkerung und den damit verbundenen Konflikten hat Wald und Holz NRW Rangerprojekte ins Leben gerufen. In Zweierteams sorgen die Ranger und Rangerinnen nun dafür, dass die Erholung im Wald in naturverträgliche Bahnen gelenkt wird. Dabei arbeiten sie in enger Kooperation mit verschiedenen Naturschutzbehörden der Kreise und kreisfreien Städte. Zurzeit beteiligen sich im Bergischen Land der Kreis Mettmann, der Rheinisch-Bergische Kreis sowie die Stadt Wuppertal an diesen Projekten.
Die Rangerinnen und Ranger sind in allen Waldbesitzarten der Region unterwegs. Man wird sie künftig im Kommunalwald antreffen wie auch in angrenzenden Privatwäldern. Dabei gilt ihr Augenmerk dem Wald im Allgemeinen. Gebiete, die qua Gesetz einer besonderen Schutzkategorie unterliegen (Naturschutz, Vogelschutz, Wasserschutz werden sie ganz besonders intensiv begutachten.
In aufklärender Mission sehen sie sich als „Vermittler“ zwischen Menschen und Natur. Denn in den meisten Fällen ist naturunverträgliches Verhalten auf Unwissenheit zurückzuführen. Als Forstschutzbeauftragte des Landesbetriebs steht ihnen aber auch eine ganze Bandbreite an Werkzeugen zur Verfügung, um die Menschen auf mögliche Regelverstöße aufmerksam zu machen. Dieses Instrumentarium reicht von einem netten aufklärenden Gespräch bis zur Ahndung von Ordnungswidrigkeiten. In jedem Fall freuen sie sich mit den Menschen in Kontakt zu treten und ihr Wissen zu teilen.
Drei neue Ranger stellen sich vor:
Tim Wever
Mein Name ist Tim Wever. Im Jahr 1988 wurde ich in Remscheid geboren. Dort bin ich inmitten des Bergischen Landes und umgeben von wunderschönen Wäldern aufgewachsen. Schon früh erschloss ich spielerisch, voller Neugier und Abenteuerlust, die heimischen Waldgebiete. Daraus entwickelte sich meine Begeisterung für die Natur. Diese Faszination begleitet mich mein ganzes Leben und ich entschloss mich einen naturnahen Beruf als Baumschulgärtner zu lernen. Privat finde ich noch heute Ausgleich durch verschiedene Outdoor-Aktivitäten.
Mit meinem Studium im Lehramt für sonderpädagogische Förderung konnte ich mir ein umfangreiches pädagogisches Fachwissen aneignen sowie meine Freude zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entfalten. Durch den Beruf des Rangers habe ich für mich die Chance erkannt, mein Wissen über die Natur und Umwelt als Kreislauf-Ökosystem mit meinen Mitmenschen zu teilen. Besondere Freude verspüre ich, wenn ich Kindern und Jugendlichen die Augen für die Schönheit des Lebensraums Wald öffnen kann.
Es ist mir ein wichtiges Anliegen, in Menschen die Liebe zur Natur zu wecken und sie für einen respektvollen Umgang mit unserer Umwelt zu sensibilisieren. Gleichzeitig sehe ich mich als Vermittler zwischen Menschen und der Natur. Dabei versuche ich, mit einer unabhängigen und neutralen Haltung die Bedürfnisse Aller zu erkennen und zu verstehen. Ich freue mich, dass meine beruflichen Wege so sinnvoll zueinander gefunden haben und ich seit dem 15. Januar 2024 als Ranger in den Wäldern Wuppertals unterwegs sein darf.
Andreas Fischer
Mein Name ist Andreas Fischer. Ich bin 38 Jahre alt, staatlich geprüfter Natur- und Landschaftspfleger sowie gelernter Landschaftsgärtner. In diesen beiden Bereichen lag der Schwerpunkt meiner bisherigen Arbeit, wobei ich nach meiner Weiterbildung zum Landschaftspfleger 2012 und einer darauffolgenden Tätigkeit in der Landschaftspflege zuletzt als Gärtner tätig war.
Umso mehr freut es mich, dass ich mit meiner Einstellung als Ranger nun die Chance habe diesen Beruf in meiner Heimat auszuüben: dem Bergischen Land, dem ich mich als „bergischer Jung“ verbunden fühle.
Von klein auf habe ich in und mit der Natur- und Kulturlandschaft des Bergischen Landes gelebt. Der Wald hat aufgrund seiner vielfältigen Funktionen eine enorme Bedeutung für die Gesellschaft. Umso wichtiger ist es, dass die Lebensgemeinschaft Wald geschützt und die Bewirtschaftung des Waldes nachhaltig gewährleistet wird. Daher ist es mir ein großes Anliegen, den Menschen die Belange des Naturschutzes und der Forstwirtschaft näher zu bringen und sie für diese Themen zu sensibilisieren.
Ich hoffe als Ranger auf diese Weise zum Erhalt, zum Schutz und zur Weiterentwicklung unserer vielfältigen Wälder und Natur beitragen zu können.
Henning Krüger
Guten Tag oder „Frisch auf“ wie eine alte Redewendung von Wanderern ist. Mein Name ist Henning Krüger und ich bin gelernter Landschaftsgärtner. Einige Jahre war ich in der Baumpflege tätig, bis mir die neu geschaffene Stelle des Rangers eine besondere und neue Chance bot.
Durch viele mehrstündige Wanderungen durch unsere Wälder und die Auseinandersetzung mit unserer Natur wuchs bei mir stetig der Wunsch danach, dieses Interesse auch mit anderen Menschen zu teilen. Ganz besonders liegt mir daran, anderen Menschen den Wald und die Facetten, die unsere Naturschutzgebiete beherbergen, näher zu bringen. Dabei sind es doch häufig die kleinen Details, die mir ins Auge fallen. Ein seltenes Insekt oder ein Greifvogel auf der Jagd.
Meine Motivation ist es, die Wahrnehmung der Waldbesuchenden zu schärfen, um ihnen so die Relevanz des Schutzes dieser Areale näher zu bringen. Und das, ohne die großen Zusammenhänge und Bedürfnisse einzelner Parteien zu übersehen. Ich hoffe, so Gespräche auf Augenhöhe zu führen, Menschen in den Einklang mit der Natur zu bringen und ein Bewusstsein für den Umgang mit dieser zu schaffen.
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