Skip to main content
Förderung für
den Waldbesitz

Zukunftsperspektiven für den Privatwald in NRW

Das Forschungsprojekt „Zukunftsperspektiven für den Privatwald in NRW“ des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz (MLV) untersucht die Kalamitätsauswirkungen und zukünftigen ökonomischen Herausforderungen in der Privatwaldbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen. Das Projekt wurde in Kooperation der Abteilung Forstökonomie und nachhaltiger Landnutzungsplanung der Uni Göttingen und dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

Seit 2018 haben, beginnend mit dem Sturm Friederike und der anschließenden Dürre und Borkenkäfergradation, erhebliche Schäden in den Wäldern von Nordrhein-Westfalen verursacht. NRW ist das Bundesland mit den höchstem Privatwaldanteil in Deutschland, sodass von einer Beeinträchtigung der privaten Forstbetriebe ausgegangen werden kann, deren wesentliches Geschäftsmodell darin besteht, Nadelrundholz zu vermarkten.

Deshalb hat das MLV NRW Mitte 2021 das Forschungsprojekt „Zukunftsperspektiven für den Privatwald in NRW“ initiiert, um die Folgen der Kalamität für die privaten Forstbetriebe und mögliche Handlungsoptionen vor dem Hintergrund der derzeitigen Lage und zukünftigen Herausforderungen aus wissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen und zusammen mit einem Projektbeirat mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Praxis Schlussfolgerungen für Forstbetriebe und die Forstpolitik abzuleiten.

Das Projekt ist dabei in vier Arbeitspakete strukturiert:

1. Ökonomische Betroffenheit privater Forstbetriebe

Ein Fokus bestand zunächst darin die ökonomische Betroffenheit der Forstbetriebe abzuschätzen. Dazu sind u. a. mehrere Einzelbetriebe hinsichtlich ihrer Betroffenheit befragt und unter Zuhilfenahme weiterer Betriebsdaten (z. B. Holzvermarktung, Forsteinrichtung, Luftbilder) ausgewertet worden. Die ökonomische Gesamtbetroffenheit wurde anhand verschiedener Schadenskomponenten berechnet. Die Ergebnisse zeigen ein Spektrum der Schädigung von Forstbetrieben auf und welche wesentlichen Faktoren zu der Betroffenheit geführt haben.

2. Handlungsoptionen geschädigter Forstbetriebe

Nach der Betrachtung weitestgehend zurückliegender Schädigung wurden in diesem Arbeitspaket zukünftige Bewirtschaftungsoptionen für geschädigte Forstbetriebe mithilfe eines Modells unter Berücksichtigung verschiedener möglicher Betriebsziele simuliert. Ziel ist es gewesen, die betriebswirtschaftlichen Folgen jeweils aufzuzeigen und miteinander zu vergleichen, abhängig vom Schädigungsgrad, der Baumartenverteilung des verbliebenen Bestandes und der Inanspruchnahme einer Laubholzförderung zur Kulturbegründung. Neben den mit dem Beirat entwickelten Bewirtschaftungsoptionen, ist auch eine Auswahl von Waldentwicklungstypen aus dem Waldbaukonzept simuliert worden.

3. Weitere betriebliche und überbetrieblicher Maßnahmen

In einem weiteren Arbeitspaket sind weitere betriebliche und überbetriebliche Handlungsmöglichkeiten, wie z. B. alternative Einnahmemöglichkeiten, potenzielle betriebliche Rationalisierungsmaßnahmen mithilfe von Experteninterviews, Literaturrecherche und Fallbeispielen aufbereitet worden. Ziel dabei war es, weitere Anpassungsmöglichkeiten von Forstbetrieben aufzuzeigen.

4. Kalamitätsbetroffenheit einzelner Branchen des Clusters Forst und Holz NRW

Abschließend sind auch die Kalamitätsfolgen für einzelne Branchen des Clusters Forst und Holz in NRW untersucht worden. Dieses dreigeteilte Arbeitspaket liefert anhand einer Holzaufkommensanalyse, einer Auswertung von Experteninterviews, sowie eines Workshops mit Vertretern des Clusters Hinweise über die aktuellen und absehbaren Herausforderungen im Cluster. Darauf aufbauend sind Schlussfolgerungen für Betriebe und Politik erarbeitet worden.

 

Die wesentlichen Ergebnisse des Projektes, sowie die daraus gezogenen Schlussfolgerungen können in den weiteren Dokumenten auf dieser Webseite eingesehen werden.

 

Projektlaufzeit: Juli 2021 bis Dezember 2024
Projektfinanzierung: Landesministerium für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen

Kontakt

Wald und Holz NRW
Friedrich Reichert
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 137
Mobil: +49 175 3630003
vCard: laden
Abteilung für Forstökonomie und nachhaltige Landnutzung

» Seite drucken