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Förderung für
den Waldbesitz

Versuche zur Weißtannensaat

12.09.24Waldblatt

Im Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde werden verschiedene Methoden der Weißtannensaat erprobt und analysiert. Erste Ergebnisse der Plätzesaatausbringung 2021 und einer Saatmethode mit einem Pferdegespann sind bereits sichtbar.

Die Plätzesaat wird mithilfe eines modifizierten, akkubetriebenen Laubbläsers durchgeführt. Diese Methode ermöglicht es, den Mineralboden freizulegen und darauf die Samen direkt aufzubringen. Die Anzahl der Plätze pro Hektar variiert je nach Bestandesbeschaffenheit und beträgt im Durchschnitt 1800 Plätze/ha. Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in der wald- und bodenschonenden Natur der Windsaat. Der Boden wird nur im Bereich der Plätze geringfügig verwundet, um ein geeignetes Keimbett durch die Freilegung des Mineralbodens zu schaffen. Das erforderliche Arbeitsequipment ist überschaubar, leicht zu tragen und zu bedienen.

Nach nun drei Jahren sind in den Saatplätzen einige junge Pflanzen zu erkennen. Typisch für die Weißtanne ist, dass sie in den ersten Jahren ihr Wachstum hauptsächlich in die Wurzeln investiert und anschließend den Spross ausbildet.

Im Oktober 2023 wurde eine weitere Methode mithilfe eines Pferdegespanns und einer Scheibenegge durchgeführt. Eine speziell umgebaute Scheibenegge wurde von zwei Pferden durch den zuvor durchforsteten Bestand gezogen, um den Oberboden zu lockern und den Mineralboden freizulegen. Anschließend wurden die Tannensamen händisch in die entstandenen Furchen eingebracht.

Nach einem Jahr ist gut zu erkennen, dass die Samen bereits gekeimt haben. Die jungen Tannenpflanzen zeigen eine gesunde Entwicklung.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die beiden Verfahren sich gut zur Weißtannensaat eignen. Der Aufwand ist gering, ebenso wie die Kosten. Ein beschränkender Faktor ist die Verfügbarkeit von Saatgut und Pferdegespannen. Im Versuch ist die Entwicklung der Pflanzen stabil, da sie ab der Keimung ihre Wurzeln ausbilden und diese direkt an die Standortbedingungen anpassen. Das trägt maßgeblich zur Resilienz der Pflanzen bei. Dennoch bleibt das Risiko von Ausfällen bestehen. Eine sehr große nachfolgende Gefahr für die jungen Weißtannen ist der Wildverbiss. Angepasste Wildbestände oder Schutzmaßnahmen sind für den Erfolg der Maßnahmen unverzichtbar.

Autor: Maximilian Halbe, Wald und Holz NRW


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