Wiederbewaldungsmonitoring
Erhebung im Oberen Sauerland abgeschlossen
Seit 2018 kam es nach dem Orkan Friederike und nachfolgenden weiteren Kalamitätsereignissen zu einem Verlust an Fichtenbeständen in NRW von über 140.000 Hektar. Erfasst wurden diese Bestände mit Hilfe einer Satellitenbildauswertung. Um ein genaueres Bild – auch in punkto illegale Waldumwandlung – zu erhalten, wird derzeit landesweit, Forstamt für Forstamt, flächenscharf der Stand der Wiederbewaldung erhoben. In den ersten Regionalforstämtern ist dieses Monitoring nun vollständig abgeschlossen.
Für das Gebiet des Regionalforstamts Oberes Sauerland betrug die ermittelte Kalamitätsfläche circa 13.800 Hektar. In den einzelnen Forstbetriebsbezirken wurde von April bis Oktober der Zustand der Kalamitätsflächen überprüft. Dabei wurden die Flächen in drei Hauptkategorien eingeteilt: grün = wiederbewaldet, gelb = unzureichend wiederbewaldet, rot = illegal umgewandelt. Fehlerhaft erfasste und legal umgewandelte Flächen wurden herausgefiltert. Als wiederbewaldet wurden Flächen eingestuft, die auf mehr als 60 Prozent der Fläche mit mindestens einjährigen Forstpflanzen aus Kultur oder Naturverjüngung bestockt sind.
Für das Regionalforstamt Oberes Sauerland konnte festgestellt werden, dass mit circa 3.500 Hektar ein Drittel der Kalamitätsfläche bereits ausreichend wiederbewaldet ist. Zwei Drittel müssen noch aktiv wiederbewaldet bzw. bei der Wiederbewaldung unterstützt werden. Die etwa 60 Flächen, die als illegal umgewandelt (Verdacht auf Weihnachtsbaumkultur, sonstige landwirtschaftliche Nutzfläche) kartiert wurden, ergeben mit den legal umgewandelten und den nicht relevanten Flächen etwa 1,5 Prozent.
Die Revierbeamtinnen und Revierbeamten werden die zahlreich anstehenden Pflanzungen der nächsten Pflanzperioden digital in einer eigens für die Wiederbewaldung entwickelten App festhalten und so ein fortlaufendes Monitoring gewährleisten. Darüber hinaus soll der unzureichend wiederbewaldete Anteil aktiv durch Beratung weiter reduziert werden. Im Laufe der nächsten Monate wird das Monitoring in allen Forstämtern abgeschlossen sein, wodurch dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen nützliche Informationen, unter anderem über möglichen weiteren Beratungs- und Förderbedarf, zur Verfügung stehen werden.
Autor: Fabian Rottschäfer, Wald und Holz NRW
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