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Förderung für
den Waldbesitz

Besuch aus Lettland im Rahmen des FOREXT-Netzwerks

12.12.24Waldblatt

Am 10. September 2024 besuchte eine Gruppe von Waldbesitzenden und Forstleuten aus Lettland im Rahmen des FOREXT-Netzwerkes (FOREXT.EU) das Forstamt Kurkölnisches Sauerland.

Das von der Europäischen Union ins Leben gerufene Netzwerk repräsentiert bisher 21 forstliche Organisationen aus 16 Mitgliedsländern und kümmert sich um den Austausch und die Weitergabe von Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg – vor allem im Bereich Betreuung des Privat- und Kommunalwalds.

Die Gruppe besichtigte zuerst Waldflächen der Stadt Olpe zum Thema Ökokonto mit dem Schwerpunkt auf Entnahme von Nadelholz und der Förderung von Laubmischwald in Jungwuchsflächen auf staunassen Standorten. Das Ökokonto-Konzept wird in Lettland zumindest in dieser Form bisher nicht praktiziert. Besonders die Vertreterinnen und Vertreter von lettischem Kommunalwald hatten Fragen zu vielen Details.

Anschließend wurde die Waldgenossenschaft Saßmicke zum Thema Haubergswirtschaft besucht. Der Vorsitzende der Waldgenossenschaft, Edgar Gummersbach, begrüßte die Delegation im Dorf Saßmicke und führte durch die Waldflächen der WG zu den Exkursionspunkten.

Unter anderem wurde die Überführung der althergebrachten Kahlschlagswirtschaft im Hauberg in Dauerwaldstrukturen thematisiert. Sowohl Waldgenossenschaften als auch Haubergswirtschaft gibt es in dieser Form auch in Deutschland nur lokal. Den Lettinnen und Letten mit im Durchschnitt größer strukturiertem Privatwaldbesitz waren beide Konzepte bisher unbekannt.

Trotz der notwendigen Übersetzung vom Deutschen über Englisch nach Lettisch und zurück entwickelten sich zu allen Punkten rege Diskussionen mit den sehr interessierten Teilnehmenden.

An den folgenden Tagen besuchte die Gruppe noch Exkursionspunkte hauptsächlich in Arnsberg und Umgebung, unter anderem auch zu den Themen Wald im Klimawandel, Borkenkäferkalamität und Wiederbewaldung.

Entnahme von Nadelholz auf Ökokontoflächen (Foto: Raimonds Mezaks)

Haubergsschlag mit verbliebenen Eichen-Z-Bäumen (Foto: Raimonds Mezaks)

Autor: Jan-Hinrich Brötje, Wald und Holz NRW


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