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Förderung für
den Waldbesitz

Wiederbewaldungsmonitoring:

Nach Trockenheit, Hitze und Borkenkäferkalamität wieder nach vorne schauen

10.04.25Waldblatt

Stand der Wiederbewaldung der borkenkäfergeschädigten Waldflächen im Regionalforstamt Bergisches Land

Die Borkenkäferkalamität hat im Bergischen Land zu massiven Schäden und flächigen Ausfällen der meisten Fichtenwälder geführt. Zurzeit sind rund 16.000 Hektar Waldfläche dem Buchdrucker als Folgeschädling zum Opfer gefallen.

Die klimastabile Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen ist für im wahrsten Sinne des Wortes standhafte Waldstrukturen entscheidend. Denn nur dann liefern die Schadflächen wieder langfristig die gesamte Palette Wald-Ökosystemleistungen.

Viele der insgesamt etwa 35.000 Waldbesitzenden im Bergischen befassen sich aktuell gedanklich und auch aktiv mit dem Wiederaufbau ihrer geschädigten Fichtenbestände.

Mit besonderem Augenmerk auf die wiederherzustellenden Ökosystemleistungen des Waldes - wozu zukünftig auch wieder die Versorgung der Gesellschaft mit Holzbaustoffen zählt - stellt Wald und Holz NRW eine Bilanz der geschädigten Waldflächen regionalforstamtsweise zusammen.

Aktuell untersuchen die Forstfachleute die Kalamitätsflächen dahingehend, wie erfolgreich die Wiederbewaldung bis zum jetzigen Zeitpunkt fortgeschritten ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Flächen natürlich verjüngt haben oder ob sie aktiv bepflanzt wurden.

Ebenso spielt im Rahmen dieser Erhebung die Waldbesitzart, also Privat- Kommunal- oder Staatswald, eine untergeordnete Rolle.

Dieses Monitoring wird in hoheitlicher Tätigkeit durch die Revierförsterinnen und Revierförster des Regionalforstamtes Bergisches Land durchgeführt. Sie werden zudem durch ein Team von Wiederbewaldungskartiererinnen und -kartierern unterstützt.

Die geschädigten Waldflächen werden ihrem Wiederaufforstungsstatus entsprechend, in eine der drei folgenden Kategorien eingeteilt:

  • grün: Waldfläche mit jungen Waldbäumen ausreichend bestockt (Bestockung der Kalamitätsfläche ≥ 60 %)
  • gelb: Waldfläche (noch) nicht ausreichend wiederbestockt (Bestockung der Kalamitätsfläche < 60 %)
  • rot: Waldfläche ohne Genehmigung in eine andere Nutzungsart umgewandelt

Nach derzeitigem Stand sind momentan etwa 65 % der Flächen im Bergischen Land hinreichend wiederbewaldet (grün). Etwa 34 % der Waldflächen sind (noch) unzureichend wiederbewaldet (gelb). Die übrigen „potentiellen Wiederbewaldungsflächen“ zeigen an der bislang geprüften Waldfläche aktuell eine Flächenbeteiligung von weniger als 1 % (genehmigte und nicht genehmigte Flächenumwandlungen, sowie nicht relevante Flächen).

Die Wiederbewaldung im Bergischen Land ist ein bedeutender Schritt zur Sicherung der Gesundheit, der Stabilität und der Leistungsfähigkeit unserer Wälder. Sie steigert die Attraktivität unserer Region, in der 1,8 Mio. Menschen leben.

Durch eine aktive und nachhaltige Waldbewirtschaftung wird die zielgerichtete Förderung naturnaher Waldstrukturen gewährleistet und eine wichtige Grundlage für die ökologische Stabilität des Waldes geschaffen.

Die Wiederbewaldung wird ein fortlaufender Prozess bleiben, der auch zukünftig Anpassungen und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erfordert.

Die Außenaufnahmen werden im November 2025 vollständig erfolgt sein. Im Winterwaldblatt werden wir Sie über die finalen Ergebnisse des Wiederbewaldungsmonitorings und die daraus entwickelten Handlungsoptionen informieren.

Autor: Patrick Breuer, Wald und Holz NRW


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