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Förderung für
den Waldbesitz

Motorsägen-Fortbildungstag des Technischen Hilfswerks

im Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe

21.03.24Waldblatt

Am 20. Januar 2024 fand ein gemeinsamer Fortbildungstagim Forstbetriebsbezirk (FBB) „Schloß Holte-Stukenbrock und Verl“ statt. Daniel Döhr und Paul Redeker, Ausbilder Motorsäge des Technischen Hilfswerks (THW) sowie Jörg Braunstein und Markus Rübsamen vom Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe leiteten an diesem Praxistag die Übungsstationen.

Den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen und den THW Landesverband NRW verbindet sei November 2010 eine Kooperationsvereinbarung. THW Helfer werden von Wald und Holz an der Motorsäge geschult, um im Schadensfall bestmöglich vorbereitet zu sein. Geschlossen wurde die Vereinbarung seinerzeit von Klaus-Dieter Büttgen, als Vertreter des THW und Frank-Dietmar Richter, damaliger Leiter von Wald und Holz NRW. Dirk Brodersen, Stabsstelle Fachkräfte für Arbeitssicherheit, Wald und Holz NRW, war an der Ausarbeitung der Kooperationsvereinbarung und des Schulungskonzeptes maßgeblich beteiligt.

Im Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe wird die Kooperation mit dem THW Regionalbereich Bielefeld in den Kreisen Gütersloh, Lippe, Herford und Minden-Lübbecke sowie der Stadt Bielefeld seit diesen 13 Jahren intensiv gelebt. Mehr als 100 Aus- und Fortbildungstage zeugen von der engen Zusammenarbeit und viel Engagement auf beiden Seiten.

Mit Kai Vinke von der Regionalstelle des THW in Bielefeld wurden neben der fast jährlich stattfindenden Grundausbildung an der Motorsäge die Fortbildungstage kontinuierlich weiterentwickelt. Themen sind Starkholz, Holz unter Spannung, Seilwinde/Seilzug, Person unter Baum und Führungskräfte. Seit neustem sorgen eine Stationsausbildung in Erster Hilfe, Motorsägen Technik/Kette und Handling der Motorsäge (Pilze und Figuren schnitzen) für Auffrischung und Vertiefung der erworbenen Kenntnisse.

Aus dem THW Regionalbereich Münster war beim Fortbildungstag im Januar Jan Barenbrügge zu Gast. Er ist THW-Helfer und Waldbesitzer im Münsterland und begleitet dort die Ausbildung am Spannungssimulator.

Der brandneue Spannungssimulator des Bayrischen Maschinenbauers Serra steht auf dem Holzplatz der Hofstelle Johannliemke in Verl und ermöglicht, alle denkbaren Spannungsbilder nachzustellen und geeignete Schnittfolgen gefahrlos einzuüben.

75.000 Euro hat das THW in den 2,5 Tonnen schweren Simulator investiert. Dank eines Ladekrans entfällt das mühsame Bestücken mit Muskelkraft. In wenigen Minuten ist ein neues Stammstück in die verbesserten Aufnahmen gelegt und kann in alle Richtungen verwunden werden.

Zwölf Helfer aus den Ortsverbänden Gütersloh, Halle und Bielefeld, allesamt routiniert im Umgang mit der Motorsäge, übten am Fortbildungstag Baumstämme unter starker Spannung sicher zu zersägen.

In Kleingruppen aufgeteilt durchliefen die Teilnehmer im Rotationsprinzip drei Stationen, neben dem Spannungssimulator noch zwei Waldstationen, die Gereon Johannliemke zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt hatte.

Hier galt es, im mittelstarken Laubholz Eichen, Hainbuchen und Erlen zu fällen. Dank ausgeprägter Vorhänger, zahlreicher Zwiesel und Steiläste, wurden die Absolventen kräftig gefordert. Der Einsatz von Fällheber, Schwarzwälder Wendehaken und 3 Meter Knüppel zum „Wuppen“ (Herunterhebeln) der Hänger, bot ausreichend Zeit, um über den Sinn und die Notwendigkeit der Fallkerbkontrolle nachzudenken. Auch die Arbeit mit mäßig scharfen Ketten in der Eiche und Hainbuche im direkten Vergleich zur weichen Erle brachte enormen Erkenntnisgewinn.

Letztendlich waren es drei nicht ganz einfache Stationen, aber in einer tollen Gemeinschaft wurde viel gelernt und alle Beteiligten sind wohlbehalten und zufrieden nach Hause gefahren.

Autor: Markus Rübsamen, Wald und Holz NRW


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