Erst die Fichte und jetzt die Buche?
Diese Frage stellen sich immer mehr Waldbesitzende im Regionalforstamt Ruhrgebiet und in Teilen von NRW.
Immer häufiger sehen wir tote oder im Absterbeprozess befindliche Laubbäume an Straßenrändern oder in unseren Wäldern. Vor allem die Buche sorgt bei Waldbesitzenden und Forstleuten für sorgenvolle Gesichter. Der einstige Vorzeigebaum für naturnahe Waldbilder schwächelt. Hitze und Dürre überfordern die Anpassungsfähigkeit der Altbäume. Die Folge ist ein unaufhaltsamer Absterbeprozess in den betroffenen Beständen. Ist die Buche von einer starken Kronenverlichtung und Totästen gezeichnet, kommt es durch Pilze und Insekten zu einer Holzzersetzung, verbunden mit einer sehr schnellen Entwertung des Holzes. Gleichzeitig steigt das Gefahrenpotential für Leib und Leben im Fallbereich betroffener Bäume.
Was passiert, wenn man nichts tut?
Wenn man nichts tut, wird das Holz bei gleichzeitigem Anstieg der Holzerntekosten schnell entwertet. Dabei steigt auch das Arbeitsrisiko.
Außerdem verschärft sich die Verkehrssicherungsproblematik. Das führt zu rechtlichen Folgen für die Waldbesitzenden an gewidmeten Verkehrswegen und Bauwerken (z. B. Wohnbebauung, aber auch Ruhebänke und Schutzhütten).
Ist die Gefährdungslage zu hoch, fällt der Bestand über Jahrzehnte für forstliche Maßnahmen vom Holzeinschlag über Pflanzung und Pflege aus. Die Bestände werden unbetretbar.
Was ist zu tun?
Je nach Ausgangssituation steht die Entnahme geschädigter Einzelbäume oder von Bestandesteilen an, vor allem bei starkem Auftreten und überwiegender Verkehrssicherungsproblematik. Bei fehlender Naturverjüngung sollte unter geräumten Bereichen mit klimastabilen Mischbaumarten aufgeforstet werden.
Stehendes Totholz kann (z. B. als Vertragsnaturschutz) in Bereichen ohne Verkehrssicherungsproblematik und möglichst über bereits vorhandener Naturverjüngung sich selbst überlassen werden.
Autor: Franz van Elsbergen, Wald und Holz NRW
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