Dem Verbiss auf der Spur
Verbissmonitoring in den Kreisen Paderborn und Höxter
Eine bunte Baumartenmischung soll auch in den Kreisen Paderborn und Höxter zukünftig das Fundament für klimastabile Wälder bilden. Doch gerade die Baumknospen seltener vorkommenden Baumarten sind im Winter eine Delikatesse für Reh, Hirsch und Hase. Ein Problem, wenn die Wilddichten zu hoch sind.
Doch ob das der Fall ist, ist nicht immer einfach zu beurteilen. Deswegen erstellen Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW in regelmäßigen Abständen Verbissgutachten, auch in den Wäldern der Kreise Paderborn und Höxter. „Unser Ziel ist es, dem Waldbesitzenden eine objektive Einschätzung an die Hand geben zu können, ob ihr Wald sich baumartenreich verjüngen kann“, erläutert Werner Hartmann, im Regionalforstamt Hochstift Koordinator für die Verbissgutachten. „Dafür nehmen wir seit Mitte Februar Verjüngungsflächen, also Waldbereiche in denen gerade besonders viele junge Bäume wachsen, genau unter die Lupe.“ Im Fokus stehen dabei vor allem die obersten Knospen der noch kleinen Bäume. Denn aus diesen erwächst im Frühjahr der neue Leittrieb des Baumes, wodurch der Baum erst nach oben wachsen kann. „Wenn diese oberste Knospe immer wieder abgebissen wird, kann der Baum nicht wachsen“, erklärt Hartmann das Problem. Solche Verbissschäden werden im Wald nach einem festen Stichprobenraster erfasst und in einer App zusammengeführt. Mit den Daten werden in den kommenden Monaten im Regionalforstamt Gutachten für die einzelnen Waldbesitzenden erstellt. Darin gibt es konkrete Empfehlungen, ob es der Waldverjüngung gut geht, oder die Bejagung vor Ort angepasst werden sollte. Die Waldbesitzenden und Jagdgenossenschaften werden vom Forstamt über die nach § 22 Abs. 5 Landesjagdgesetz NRW durchzuführenden Aufnahmen informiert, wenn im aktuellen Jahr ein Gutachten erstellt wird.
Autor: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW
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