Biotopbaumförderung im Privatwald

nach Neuregelung besonders attraktiv

21.03.24

Alt- und Biotopbäume sind Lebensgrundlage für viele, gerade seltenere Waldarten. Deswegen hat das Land NRW nicht nur ein eigenes Biotopbaumprogramm im landeseigenen Wald, sondern fördert auch den Erhalt dieser wichtigen Strukturen im Privatwald. Seit 2023 nach einem neuen System, welches für Waldbesitzende sehr interessant ist.

Im besten Fall kennzeichnen wertvolle Strukturen wie hier bereits vorhandene Spechthöhlen einen Biotopbaum. Dies ist jedoch keine zwingende Voraussetzung. (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

Anders als die besten Furniereichen, stehen sie unbemerkt oder wenig beachtet über Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte tief im Bestand, am Waldrand, manchmal direkt am Weg. Denn oft sind die besten Biotopbäume aus holztechnischer Sicht die schlechtesten. Stammschäden, Faulspalten, tiefe Zwiesel und abplatzende Rinde mindern den Nutz-, und damit auch den Verkaufswert stark. Für Spechte, Höhlenbrüter, Fledermäuse und seltene Baumkäfer sind sie ein wahrer Schatz. Und auch für Waldbesitzende kann sich der Erhalt auszahlen.

Eine Faulspalt-Höhle an einer Buche. Holztechnisch ärgerlich, aber für Fledermäuse eine der leider viel zu seltenen Wohngelegenheiten. (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

Seit letztem Jahr gibt es pauschale Fördersätze, abhängig von Baumart und Durchmesserklasse des einzelnen Baumes. Gefördert werden Laubbäume ab 40 Zentimeter Brusthöhendurchmesser, Nadelbäume nur, wenn es sich um einen Horst- oder Höhlenbaum handelt. Die Bäume sind dann dauerhaft aus der Nutzung genommen, das Holz muss auch nach einem Absterben im Wald verbleiben. Es ist von daher sinnvoll, vom „schlechten Ende“ her auszuwählen. Für eine Eiche mit einem Durchmesser von 40 cm liegt der Fördersatz bei 270 Euro, ab 60 Zentimetern bereits bei 690 € und ab 80 cm steigt der Fördersatz auf 1.400 Euro pro Baum. Bei Buche und Edellaubhölzern ist die Staffelung 100 Euro, 230 Euro und ab 80 cm 430 Euro pro Baum. Gefördert werden bis zu 30 Bäume pro Hektar.

Es lohnt sich also auf Biotopbaumsuche zu gehen. Meist folgt eine Überraschung, wie groß das Potential im eigenen Wald ist!

Autor: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW