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Förderung für
den Waldbesitz

Pressereise der deutschen Möbelhersteller

zu Gast im Hochstift

06.12.23Waldblatt

Unter dem Motto „Vom Baum zum Möbel – Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette“ besuchten die Teilnehmenden der Pressereise der „Initiative PR Massivholz“ (IPM) im Oktober unter anderem das Regionalforstamt Hochstift. Dabei stand der Besuch regionaler Möbelwerke wie die Firmen Decker (Kreis Höxter) und Thielemeyer (Kreis Paderborn) im Vordergrund. Doch zuvor ging es für die Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Redaktionen erstmal in ein sogenanntes Marteloskop, ein ganz spezielles Waldgebiet im Forstbetriebsbezirk Neuenheerse.

In Kleingruppen ging es dann nah ran die Bäume, hier unter fachlicher Anleitung von Marina Jürgens. (Foto: Stefan Befeld/Wald und Holz NRW)

Ein Marteloskop ist ein Waldbereich, in dem sämtliche Bäume mit ihren Eigenschaften wie Holzqualität und Naturschutzwert von Forstleuten digital erfasst und auf einer Karte dargestellt werden. Die Teilnehmenden der Pressereise konnten so selber einmal forstliche Entscheidungen und deren Konsequenzen durchspielen. Dazu mussten in dem 130 Jahre alten Buchenwald beispielsweise Zukunftsbäume für die Nutzung ausgesucht werden, zu fällende Bäume oder eben Habitatbäume, die dauerhaft geschützt werden sollen. Die Entscheidung wurde auf einem Tablet baumscharf erfasst. Das verwendete Programm zeigte mit jeder Entscheidung auf, wieviel Holz entnommen wird, wieviel stehen bleibt und wie viele Biotoppunkte erzielt werden. Begleitet wurden die Zweierteams von Försterinnen und Förstern des Regionalforstamtes Hochstift. „Besonders spannend waren die so entstehenden Gespräche und Diskussionen direkt am Baum“, freut sich Marina Jürgens als zuständige Revierleiterin. Ist das ein guter Biotopbaum? Lässt sich das Holz nutzen? Stehen die Bäume zu dicht? Die Erkenntnis lautet: Holznutzung und Naturschutz schließen sich nicht gegenseitig aus, da viele hochwertige Biotopbäume oft einen geringen Holzwert haben und die besten Sägebuchen eben nicht die besten Biotopbäume sind.

Die anschließende Diskussion zeigte, dass das eigentlich für die forstliche Ausbildung gedachte Werkzeug auch für Laien sehr gut nutzbar ist und die tägliche Abwägung zwischen Schutz und Nutzfunktion in bewirtschafteten Wäldern veranschaulichen kann.

Die abschließende Diskussion im Wald zeigte: Die waldbaulichen Kerngedanken wurden gut aufgenommen. (Foto: Stefan Befeld/Wald und Holz NRW)

Autor: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW


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