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Förderung für
den Waldbesitz

Wald statt Schulbank

Naturparkschule Hünsborn kommt der Natur ganz nah

13.06.24Waldblatt

Die 3. Klassen der Gemeinschaftsgrundschule Hünsborn, zertifizierte Naturparkschule, erlebten am 19. März 2024 einen spannenden Tag im Naturschutzgebiet „Kallerhöh und Limmicketal“ und durften selbst zum Schutz eines Erlenbruchwaldes beitragen, indem sie dabei halfen, die bedrängende Fichte zu entfernen.

Zwei Schulklassen der Naturparkschule Hünsborn rückten, ausgerüstet mit Gummistiefeln und Matschhosen, an, um einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten.

Einsatzort: ein Erlenbruchwald im Naturschutzgebiet südlich von Hünsborn, oder auch der „Urwald“, wie er von den Einheimischen genannt wird.

Das Gebiet ist Teil des Staatswaldreviers Einsiedelei des Regionalforstamtes Kurkölnisches Sauerland. Begleitet wurden sie vom zuständigen Förster Michael Knoop vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen, der auch für den Erhalt dieses besonderen Stück Waldes zuständig ist, sowie von Antonius Klein, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Olpe.

Mit der tatkräftigen Unterstützung der motivierten Kinder sollten kleine Fichten im Alter von 1 bis 20 Jahren aus dem Erlenbruchwald entfernt werden. Hilfe bekamen sie von drei Forstwirten des Staatswaldes, die größere Fichten, die nicht mehr mit der Hand rauszuziehen waren, mit der Pflegesäge absägten. Die Kinder trugen die Fichten anschließend aus dem Biotop und schichteten sie am Waldrand auf: Dort sollten sie bald von der Dorfjugend für das Osterfeuer abgeholt werden. Schnell entstand ein Wettbewerb, wer die meisten Bäume rauszog. ‚„Die schleppen ordentlich was weg“, freute sich Förster Michael Knoop.

Die Schulkinder durften auch selbst ein paar Bäume mit der Handsäge fällen.„Baum fällt!“, erklang es überall begeistert, wenn wieder eine meterhohe Fichte fiel.

Doch warum gesunde Bäume entfernen? Die Fichten fühlen sich auf dem staunassen Standort wohl und werden schnell groß und dick, erklärt Antonius Klein. Dies führe dazu, dass sie große Mengen an Wasser brauchen, das dann der wasserliebenden Schwarzerle fehle.

Die Fichte saugt den nassen Standort also regelrecht trocken, was besonders in Zeiten des Klimawandels nicht wünschenswert ist, wird die Ressource Wasser doch immer wertvoller. Außerdem wird der ökologisch besonders schützenswerte Erlenbruchwald durch die Fichte gefährdet.

Damit die Schulklassen „eine Vorstellung bekamen“, wie es unter ihren Füßen aussieht, nahmen sie zusammen mit Antonius Klein eine Bodenprobe mit dem Bohrstock. Die Probe zeigte deutlich, wie hoch das Wasser regelmäßig steht.

Den krönenden Abschluss steuerte der Naturpark Sauerland-Rothaargebirge bei. Kerstin Prutti, Regionalmanagerin für den Kreis Olpe, hatte Donuts und Waffeln im Gepäck, die Belohnung für die geleistete Arbeit.

Autorin: Anna Tegethoff, Wald und Holz NRW


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