Editorial
Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,
in der zurückliegenden Pflanzperiode haben wir gemeinsam einiges geschafft. Auf vielen Flächen wurden aktiv Pflanzmaßnahmen durchgeführt, um den Wald von morgen zu gestalten. Das niederschlagsreiche Frühjahr 2024 bietet den Pflanzen dabei gute Ausgangsbedingungen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie erfolgreich diese Maßnahmen war.
Trotz der bisherigen Anstrengungen besteht weiterhin die Notwendigkeit alle verfügbaren Kapazitäten in die Wiederbewaldung der Kalamitätsflächen zu stecken. Dies betrifft auch den Einsatz von Fördermitteln.
Auch für die ab Herbst beginnende, neue Pflanzsaison stehen Fördermittel zur Verfügung. Damit der Wiederaufbau der Wälder weiterhin vorangetrieben werden kann, wird fortan ein Schwerpunkt der Mittelverwendung auf die Wiederbewaldung der Schadflächen gelegt. Aufgrund der natürlichen Entwicklung ist die Wiederbewaldung der Schadflächen auch zeitkritischer als die Instandsetzung der Forstwirtschaftswege.
Im Bereich Wegebauförderung liegt schon jetzt eine ausreichende Anzahl von Förderanträgen vor, um die eingeplanten Mittel zu verwenden, so dass Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern aktuell empfohlen wird, keine weiteren Anträge mehr zur Förderung entsprechender Wegebaumaßnahmen für das Jahr 2024 zu stellen.
Lassen Sie uns gemeinsam unsere Anstrengungen fortsetzen, um zukunftsfähige Mischwälder entstehen zu lassen. Auch heißt es jetzt, die Hände nicht in den Schoß zu legen, sondern notwendige Pflegemaßnahmen durchzuführen und die Planungen für die Herbst- und Winterpflanzungen zeitnah anzugehen.
Nach dem scheinbaren Abklingen der Borkenkäferkalamität im Nadelholz hier bei uns in NRW, werden zunehmend Schäden im Laubholz sichtbar. Auch hierauf gilt es, bei der Waldpflege sein Augenmerk zu richten. Die Forstexpertinnen und -experten stehen Ihnen zur Seite.
Neben der praktischen Waldarbeit beschäftigt uns weiterhin die Gesetzgebung. Derzeit steht weniger die Novellierung des Bundeswaldgesetz im Blickfeld. Vielmehr hat die EU mit ihrer Entwaldungsverordnung einen Rahmen gesetzt, den es nun auf nationaler Ebene umzusetzen gilt. Und zwar so, dass der Forstwirtschaft keine zusätzlichen bürokratischen Hürden auferlegt werden.
Wir hoffen auf eine weiterhin gute Witterung für unsere Wälder und wünschen Ihnen einen guten Start in den Sommer!
Thomas Kämmerling und Tim Scherer
Leitung von Wald und Holz NRW