Möglichkeiten extensiver Wiederaufforstungen
Insbesondere auf Risikostandorten
Die in den letzten Jahren durch Borkenkäferkalamität gezeichneten Wälder und die daraus resultierenden Freiflächen lassen erahnen, welche Herausforderung die Wiederbewaldung darstellt.
Begründet durch knappe Ressourcen, hohen finanziellen wie organisatorischen Aufwand, sind flächige Begründungsverfahren oft nicht kurzfristig und überall umsetzbar. Im Vergleich dazu ermöglicht die extensive Art einer Vorwaldbegründung, eine relativ schnelle, risikoarme und kostengünstige Wiederbewaldung von Schadflächen. Insbesondere eignen sich Risikostandorte wie trockene Kuppen- und exponierte Steilhanglagen oder Standorte mit stark auflaufender verdämmender Begleitvegetation sowie zu Vernässung neigende Flächen.
Hierbei werden Baumarten in einem vergleichsweisen weiten Pflanzverband eingebracht. Insbesondere eignen sich Pionier- und Lichtbaumarten wie Eberesche, Birke, Zitterpappel, Erle, Lärche und Kiefer. Durch ihr rasches Wachstum mindern sie die Erosionsgefahr, schaffen Windruhe, dunkeln Begleitvegetation aus und fördern ein Waldinnenklima. Damit bildet der Vorwald das Grundgerüst für die biologische Automation und waldbauliche Steuerung.
Da diese Form der Wiederbewaldung in erster Linie der Sicherung von Waldstandorten dient, lassen sich zwei mögliche Szenarien herleiten. Zum einen stellt sich zusätzlich zum Vorwald Naturverjüngung ein und der Bestand kann sich natürlich entwickeln. Zum anderen bietet es die Möglichkeit, nachträgliche weitere auch anspruchsvollere Baumarten in eine risikoärmere Ausgangssituation einzubringen. Beispielsweise können so Buche oder Tanne als Schattenbaumarten unter dem „schützenden Schirm“ des Vorwaldes wachsen.
Extensive Begründungsformen wie die Anlage eines Vorwaldes sind nach der Extremwetterförderrichtlinie förderfähig. Ihre Försterinnen und Förster beraten Sie gerne.
Autor: Maik Meyer, Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland
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Eingeführte Baumarten in der Wiederbewaldung
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