Skip to main content
Förderung für
den Waldbesitz

Laubholzpflege – jetzt eine wichtige Aufgabe!

06.12.23Waldblatt

Der Verlust der Fichte durch die Borkenkäfer und Dürresituation der letzten fünf Jahre hat uns alle sehr getroffen. Im Wald, bei Waldbesitzenden, aber auch beim Forstpersonal sind die Wunden noch nicht verheilt. Und dennoch sollten wir einen positiven „Blick nach vorne“ werfen und uns, neben Kulturbegründung und -pflege, dem Laubholz widmen.

Zu dicht bestockter Eichenbestand (Foto: Jörg Fillmann, Wald und Holz NRW)

Im betreuten Wald des Forstamtes Rhein-Sieg-Erft waren im Durchschnitt rund 20 % der Fläche mit Fichten bestockt. Mit einigen wenigen Ausnahmen sind die Fichten fast vollständig dem Käfer zum Opfer gefallen. Massive finanzielle Einbußen, Tränen und Trauer, Frust und Zorn – die Liste der Konsequenzen aus dem Fichtenverlust wäre noch weiter fortzuführen. Der Brotbaum, in dem wir über 80% der Holzeinschlagsmenge und -fläche realisiert haben, ist nur noch in kleinen Inseln vorhanden.

Im Umkehrschluss heißt das aber, dass wir bei einem Verlust auf 20 % der Fläche noch 80 % Waldfläche ohne Fichten haben. So wie wir ein Augenmerk auf die Entwicklung der Kalamitätsflächen, auf Naturverjüngung und gegebenenfalls aktive Wiederaufforstung richten, so sollten wir auch die Laubholzflächen anschauen. Es sind oftmals Flächen, die jahrelang oder jahrzehntelang außer Acht gelassen wurden.

Das Laubholz braucht auch unsere Aufmerksamkeit und unsere Unterstützung. Gerade die Eiche als Lichtbaumart verträgt es nicht, wenn sie bedrängt wird und die Krone eingeklemmt ist. Viele Eichen werden durch beigemischte Buchen „in die Zange genommen“, die Buchen wachsen in und über die Eichenkronen. Das hat zur Folge, dass die Eichen mit Zuwachsverlusten reagieren und gegebenenfalls sogar absterben.

Diesem Prozess lässt sich gut entgegenwirken: Es werden Zukunftsbäume ausgesucht und markiert. Durch Entnahme von bedrängenden Bäumen bekommen die Zukunftsbäume wieder Platz, um sich auszudehnen und das Wachstum der Krone fortzusetzen. Eine Rücksprache mit den Holzvermarktungsorganisationen ist im Vorfeld ratsam, um das anfallende Durchforstungsholz gut am Markt platzieren zu können.

Daher unser Rat: Sprechen Sie die Sie betreuenden Förster und Försterinnen zum Thema Laubholzpflege an. Sie helfen Ihnen gerne weiter.

Autor: Jörg Fillmann, Wald und Holz NRW


» Seite drucken