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Förderung für
den Waldbesitz

Alternative Wuchshüllen für den Wald der Zukunft

06.12.23Waldblatt

Der Borkenkäfer hat in den letzten Jahren die Grenzen für die sinnvolle Bewirtschaftung mit Fichte aufgezeigt. Was jetzt nötig ist, damit sich ein neuer, besser an sich verändernde Bedingungen angepasster Wald entwickeln kann, ist immer abhängig vom jeweiligen Standort. Passendes Pflanzgut für die Wiederbewaldung ist rar und teuer. Zusätzlich ist die Verbisssituation oft nicht durch die (Klein-)Waldbesitzenden zu beeinflussen. Kilometerlange Zäune sind auch keine Lösung. Wie ein Zusammenspiel von alternativen Wuchshüllen und Naturverjüngung Kosten und Zeit sparen kann, zeigt das folgende Beispiel.

Alternative Wuchhüllen als Einzelschutz für kleine Bäumchen haben den Vorteil, dass sie schadstofffrei auf der Fläche verrotten können. Nachträgliches Einsammeln und Entsorgen sowie der damit verbundene Zeitaufwand und die Kosten entfallen.

Im vorgestellten Beispiel wird totes Holz auf der Fläche belassen, statt sie zu räumen und sofort neu aufzuforsten. Der verbliebene Totholzschirm bringt für das Aufwachsen der nächsten Waldgeneration viele Vorteile. Verrottendes Material verbessert langfristig den Bodenzustand und reduziert Erosion; Schattenwurf mildert Temperaturextreme und auch Flora und Fauna profitieren davon.

Auf der Fläche werden vitale Eichen aus vorhandener Naturverjüngung ausgewählt und mit Wuchshüllen (Bild 1) geschützt. Aus einer Vielzahl der derzeit am Markt erhältlichen Modelle wird hier eine verrottbare Wuchhülle aus Holz und Baumwollgewebe vorgestellt. Der Abstand (Bild 2)zwischen den Wuchshüllen beträgt circa 5 bis 8 Meter. Weiter auflaufende Naturverjüngung wird die geschützten Bäume fördern, dient als Füll- und Treibholz und zusätzlich als „Ablenkfutter“ für das Schalenwild.

Die Aufgabe, die vorerst noch bleibt: Öfter mal in den Wald gehen und gegebenenfalls die eine oder andere Wuchshülle umsetzen. Gute Aussichten!

Das Forstamt Hocheifel-Zülpicher Börde hat für Waldbesitzende, die mehr Informationen erhalten möchten, einige Fachartikel zum Thema gesammelt. Diese werden gerne zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es im Forstamtsbereich eine Praxis-Probefläche, auf der verrottbare Einzelschutzvarianten im Vergleich nebeneinander ausprobiert werden. Diese Fläche kann nach Absprache gern besichtigt werden.

Autorin: Ute Hass, Leiterin des FBB Heimbach


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