Erneuter Borkenkäferbefall im Hardtwald bei Euskirchen
Dürre, Sturm und Borkenkäfer – bereits die vergangenen Jahre waren geprägt von dem, was die Forstleute eine „Großkalamität“ nennen. Die Natur- und Wetterereignisse haben auch im Kreis Euskirchen deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.
In den Wäldern sind der Trockenheit und dem Borkenkäfer zahlreiche Fichten zum Opfer gefallen. Die braunen abgestorbenen Fichten sind vielerorts immer noch weithin sichtbar. Aber auch viele Laubbäume sind durch die Witterungsextreme stark geschädigt worden.
Bedingt durch das recht kühle Frühjahr, zog sich die diesjährige Winterruhe des Borkenkäfers bis in den Mai. Mit Beginn der derzeit anhaltenden Wärmephase ist der Käfer aktiv geworden und befällt erneut in großem Maße die Fichte, so auch im Hardtwald. Die/der aufmerksame WaldbesucherIn kann das feine, braune Bohrmehl am Stammfuß und in den Rindenschuppen, teilweise auch auf den krautigen Pflanzen auf dem Boden entdecken.
Im Zeitraum von Mitte bis Ende Juni sollen die befallenen Bäume im Hardtwald gefällt und umgehend der Holzindustrie zugeführt werden. Glücklicherweise ist an vielen Stellen bereits eine ausreichende Naturverjüngung vorhanden. An anderen Stellen sind zu einem späteren Zeitpunkt Wiederaufforstungen mit standortgerechten Bäumen als Mischwald vorgesehen.
Um die gefällten Bäume schonend aus dem Waldbestand an die Wege zu holen, wird das vorhandene Rückegassensystem genutzt. Rückegassen dienen in der Forstwirtschaft der Boden- und Waldschonung, da ausschließlich diese im Bestand befahren werden. Hierdurch wird eine flächige Befahrung des Waldes ausgeschlossen. Aus den Waldbeständen werden die Bäume dann über das Wegesystem des Hardtwaldes zu vorübergehenden Holzlagerplätzen transportiert. Durch den Transport kann es zu temporären Verschmutzungen der Wege kommen. Die Holzlagerplätze und die sogenannten Holzpolter dürfen aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.
Die Waldbesucherinnen und -besucher werden gebeten, die Forstunternehmer bei der Durchführung der Maßnahme nicht zu behindern und Rücksicht zu nehmen. Das Regionalforstamt bittet um Verständnis, dass aus Sicherheitsgründen bei einigen Fällarbeiten u.U. die Waldwege abschnitts- und zeitweise gesperrt werden müssen.