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Förderung für
den Waldbesitz

Einzigartiger Lebensraum für Feuersalamander

und Prachtlibelle

11.04.23Pressemitteilung

Maßnahmen des "Tuff-LIFE"-Projektes zeigen Wirkung

Die Kalktuffquellen und die dazugehörigen Bachläufe im Wald der Kreise Paderborn und Höxter sind europaweites Naturschutzerbe. Um diesen Schatz zu erhalten, haben Mitarbeiter des Regionalforstamts Hochstift diesen Lebensräumen wieder zum naturnahen Zustand verholfen. Am 30. Und 31. März hat eine Fachkommission die umgesetzen Maßnahmen im „Tuff-LIFE“-Projekt abgenommen. Unter der Leitung von Robert Behnke, Biologe und Projektleiter im Regionalforstamt Hochstift, konnte das Gewässer an 60 Standorten verbessert werden.

Das Geheimnis der Quellen steckt im Boden. Dieser besteht in vielen Bereichen im Hochstift aus klüftigem Kalkstein. Durch den Kalkstein fließt in regenreichen Monaten viel Wasser. Dabei löst das Wasser den Kalk, der ausflockt, sobald das Wasser an den Quellen wieder an die Oberfläche sprudelt. Die kleinen Kalkflocken legen sich dort über Blätter, Moose und Steine und bilden dort eine einzigartige Struktur – den sogenannten Tuffstein.

Leiter des Regionalfortamtes Hochstift, Roland Schockemöhle: „Buchenwälder und Tuff-Quellen gehören fest zusammen. Als das Buchenforstamt in NRW tragen wir deswegen eine ganz besondere Verantwortung für diese Quellen und deren Bäche“. Er betont: „80 Prozent dieser Kleinode in NRW liegen in unserer Kulisse“

Früher wurden die Gewässer im Zuge des Waldwegebaus in engen Rohren unter den Wegen durchgeleitet. Die engen Rohre hindern die kleinen Wassertiere beim Wandern. So verlieren sie den Zugang zu ihrem Lebensraum. Als Wanderhilfe dienen jetzt große Rohre und kleine Betontunnel mit einem naturnahen Bachbett aus Steinen.  

Die sogenannten Sonderbiotope sind besonders schützenswert, weil sie die Kinderstube von Feuersalamander und gebänderter Prachtlibelle sind. „Gerade der Feuersalamander kann jeden Schutz gut gebrauchen, denn das Hochstift ist eine der wenigen Regionen in NRW, in der die gefürchtete Salamanderpest noch nicht wütet“, erklärt Robert Behnke.

Dr. Jan Sliva, Projektbeleiter im Auftrag der EU betont: “Die Habitate und ihre Arten hier im Hochstift sind selbst im europäischen Vergleich beachtenswert. Deswegen stellt die EU auch 60 Prozent der Tuff-LIFE Projektmittel bereit. Es freut mich zu sehen, dass die vor Ort in sinnvolle Maßnahmen umgesetzt werden“.

Neben der EU und Wald und Holz NRW sind auch das Umweltministerium NRW, die Bezirksregierung Detmold, die beiden Kreise und die Biostationen an dem Projekt beteiligt.  

Über das Projekt 

  • Start des Naturschutzprojektes im September 2018
  • Gesamtbudget 1,2 Mill. Euro aus Mitteln der EU und des Landes NRW
  • Identifizierung und Erfassung von passenden Gewässerstrukturen in FFH-Gebieten in den Kreisen Höxter und Paderborn
  • Umsetzung baulicher Maßnahmen z.B. Rückbau von Quelleinfassungen die früher als Brunnen genutzt wurden, Austausch von engen Rohren durch naturnahe Wegeunterführungen
  • Anlage von „Mangelhabitaten“ wie Kleinstgewässer, Kolke oder Flachwasserbereiche
  • Anpassung der Waldlebensräume, v.a. Entfernung von Fichten am Gewässer
  • Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Thema

Ansprechperson

Wald und Holz NRW
Stefan Befeld
Stiftsstraße 15 
33014 Bad Driburg

Mobil: 0171-5873274
E-Mail: senden​​​​​​​  

Tuff-LIFE

Umfangreiche Hintergrundinformationen finden Sie unter www.tuff-life.nrw.de


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