Zukunft Wald: Vom Klimakrisensymbol zum Hoffnungsträger
Ausstellung „Klimaheld Wald“ im Schloss Paffendorf eröffnet
Bergheim, 22. Mai 2025– Resilienz, Vielfalt und Zukunftssicherheit durch naturnahe Waldpflege: Unter diesem Leitgedanken versammelten sich am 19. Mai rund 80 Gäste zur feierlichen Eröffnung der Wanderausstellung „Klimaheld Wald – Warum wir ihn schützen müssen“ im Schloss Paffendorf. Zwischen historischen Mauern und der Kulisse des Rheinischen Reviers drehte sich alles um die Frage, wie der Wald fit für die Zukunft und zum Klimawald werden kann. Ein inspirierender Perspektivwechsel unter Berücksichtigung der ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Funktion des Waldes.

Strategische Impulse und offene Beteiligung
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Thomas Kämmerling, Leiter des Landesbetriebs Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. In seinem Grundsatzvortrag machte er deutlich, dass der Waldumbau nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist: „Wir stehen vor der Herausforderung, unsere Wälder widerstandsfähig und zukunftsfähig zu gestalten. Klimawälder sind dabei kein Nischenkonzept – sie sind unsere Antwort auf die ökologischen, sozialen und ökonomischen Krisen der Gegenwart. Der öffentliche Wald geht hier voran, aber wir brauchen die Mitwirkung aller.“
Im Anschluss wurde das Publikum aktiv einbezogen – unter anderem durch eine digitale Live-Abstimmung, bei der die Teilnehmenden ihre persönliche Beziehung zum Wald reflektieren konnten. In einem offenen Soziogramm positionierten sich die Gäste zudem an einem Ausstellungsmodul zur Frage: „Welcher Themenbereich ist für die Nachhaltigkeit am wichtigsten?“
Podiumsdiskussionen: Zwischen Praxiswissen, Perspektivenwechsel und Haltung
Zwei intensive Diskussionsrunden bildeten das Herzstück der Veranstaltung – und machten deutlich: Der Wald ist mehr als nur Ökosystem oder Rohstoffquelle. Er ist gesellschaftlicher Resonanzraum, wirtschaftlicher Faktor und ökologisches Rückgrat zugleich.
Im ersten Panel wurde diskutiert, wie der Klimawandel, Schadereignisse und sich wandelnde gesellschaftliche Ansprüche die Waldentwicklung in ganz Nordrhein-Westfalen herausfordern – und zugleich neue Handlungsspielräume eröffnen. Neben Perspektiven von Wald und Holz NRW als Teil der öffentlichen Forstverwaltung standen praxisnahe Erfahrungen aus der Wiederbewaldung und aktuelle Forschungsergebnisse im Fokus. Prof. Dr. Dirk Jaeger von der Universität Göttingen, betonte: „Wenn wir den Wald für kommende Generationen erhalten wollen, braucht es keine pauschalen Nutzungseinschränkungen – sondern intelligentes, verantwortungsvolles Handeln im Wald. Nachhaltige Nutzung ist keine Bedrohung, sondern Voraussetzung für seine Zukunft.“
In der zweiten Gesprächsrunde wurde der Blick geweitet – auf Bildung, Umweltkommunikation und unternehmerische Verantwortung. Deutlich wurde: Der Wald braucht nicht nur Pflege, sondern Haltung. Christiane Underberg, Unternehmerin, formulierte es eindringlich: „Nachhaltigkeit ist für uns kein Trend, sondern eine Verpflichtung über Generationen hinweg. Der Wald ist ein Symbol für Beständigkeit – und zugleich ein Indikator dafür, wie dringend wir handeln müssen. Wenn wir heute nicht beginnen, konsequent umzudenken, verlieren wir mehr als nur eine Ressource – wir verlieren unsere ökologische Balance.“
Die Gesprächsrunden machten deutlich: Der Weg in den Zukunftswald ist machbar – wenn Wissenschaft, Naturschutz, Forstpraxis, Bildung und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen gemeinsam Verantwortung übernehmen.
Exkursion: Auf den Spuren der Wildpferde
Am Folgetag lud das Projektteam zur Exkursion „Auf den Spuren der Wildpferde“mit Michael Zimmer von RWE Power. Die Teilnehmenden erhielten Einblicke in die Renaturierungsmaßnahmen im Rheinischen Revier, sahen die Wildpferde in ihrem Lebensraum und diskutierten die Biodiversitätsstrategie in der postindustriellen Landschaft.
Ausstellung noch bis 30. Mai geöffnet
Die Ausstellung „Klimaheld Wald“ist noch bis zum 30. Mai 2025 im Schloss Paffendorf zu sehen. Bürger und Bürgerinnnen, Schulklassen und Fachleute sind eingeladen, die Ausstellung zu besuchen, am Rahmenprogramm teilzunehmen und sich über die Rolle des Waldes im Klimawandel, seine Funktionen und seine Zukunft zu informieren. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie unter wald.nrw/ausstellung-klimaheld-wald
Kontakt für Presseanfragen:
Wald und Holz NRW
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