Wertholzsubmission Rheinland 2025 in Bonn
Vom Küchentisch bis zum Weinfaß – hohe Nachfrage nach wertvollem Eichenholz
Bonn, 06.02.2025: Auch in diesem Jahr organisierte das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft den Verkauf der wertvollsten Baumstämme aus der Region im Rahmen einer Wertholzsubmission - eine Versteigerung einzelner Stämme gegen schriftliches Höchstgebot. Insgesamt wurden in diesem Jahr 312 hochwertige Laub- und Nadelholzstämme aus rheinischen Forstbetrieben angeboten.
Die zum Verkauf angebotenen Stämme wurden im Zuge der winterlichen Waldpflege unter Beachtung des Prinzips der Nachhaltigkeit gefällt. In einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung wird nicht mehr Holz aus dem Wald entnommen als nachwächst. Im Rahmen der Wertholzsubmission bedeutet dies sogar, dass lediglich wenige einzelne Bäume geerntet werden, die Platz für eine neue Waldgeneration schaffen, während andere weiterhin im Wald verbleiben und den gewonnen Wuchsraum ausnutzen können.
Anschließend wurden die Baumstämme aus dem Rheinland zum zentralen Wertholzlagerplatz im Kottenforst bei Bonn transportiert um eine Bündelung des Angebotes für Sägewerker und Furniererzeuger zu erzielen. Das Holz wird nicht nur für Möbelbau und Parkettherstellung genutzt, sondern auch von spezialisierten Herstellern, etwa in der Fassküferei, die auf hochwertige Holzprodukte angewiesen sind. Ab Mitte Dezember hatten interessierte Käufer hier die Möglichkeit, die Stämme vor Ort zu begutachten und sich ein Bild von der Qualität des Holzes zu machen.
Am gestrigen Mittwoch erfolgte dann die zentrale Eröffnung aller Angebote unter Beteiligung von Käufern und Verkäufern im Submissionslokal. Insgesamt interessierten sich 16 Holzkäuferinnen und -käufer für die auf der Submission angebotenen Stämme. Zum Verkauf standen 588 Kubikmeter Holz die aus 35 privaten, kommunalen und staatlichen Forstbetrieben aus dem Rheinland und der Eifel stammten.
Der Fokus lag auch in diesem Jahr wieder auf der Eiche, die mit rund 80 % den größten Anteil am Angebot stellte. Das Besondere: Bevor eine Wertholzeiche auf der Submission angeboten wird, wächst diese zwischen 150 und 200 Jahren. Währenddessen ist eine kontinuierliche Pflege unabdingbar, die über mehrere Generationen durch Försterinnen und Förster, sowie Waldbesitzende erfolgt. Doch der ständige Einsatz für die Bäume zahlt sich aus. Mit einem durchschnittlichen Angebot von 713 € zeigten die Holzkäufer ihr großes Interesse an den hochwertigen Stämmen. Zum Vergleich: Der Preis für 1 m³ des Massensortiments Nadelstammholz beträgt aktuell ca. 120 € pro m³.
Für Simon Franz, Leiter des landeseigenen Forstbetriebs im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft, fasst dies die Essenz der Submission zusammen: „Die Wertholzsubmission würdigt das Ergebnis der Arbeit unserer Vorgängerinnen und Vorgänger in der Pflege und Bewirtschaftung des Waldes.“
Das höchste Gebot des Tages ging für eine Eiche der Mehl-Mülhens-Stiftung Land- und Forstwirtschaftliche Betriebe Röttgen ein. Mit einem Durchmesser von 110 cm und einer Länge von 3,80 m erzielte der Stamm einen Wert von 2.379,00 € pro m³, was zu einem Gesamtpreis von 7.386,80 € führte. Damit stellte dieser Stamm sowohl den teuersten Einzelstamm als auch den höchsten Gesamterlös der Submission dar und gilt als „Braut“ der Veranstaltung.
Neben den Eichen schmückten wie jedes Jahr auch den diesjährigen Wertholzlagerplatz weitere Baumarten: So konnten besonders schöne Exemplare des Bergahorns oder der Kirsche, aber auch Raritäten wie Wildbirne oder Robinie bewundert werden. Insgesamt wurden rund 100 Kubikmeter, verteilt auf 63 Stämme Laubholz (außer Eiche) angeboten. Außerdem ergänzten 36 m³ Douglasienholz, verteilt auf 23 Stämme die Submission.
Franz äußert sich zufrieden mit den Ergebnissen: „Ein gewisser Anteil von Wertholz ist auch bei der nachhaltigen und naturgemäßen Waldbewirtschaftung erklärtes Ziel unseres forstlichen Handels. Mit der Bereitstellung eines solchen Rohstoffs ermöglichen wir die Herstellung von hochwertige Produkten, die über Jahrzehnte hinweg Freude bereiten und Kohlenstoff binden. Ich würde mir wünschen, dass sich unsere heutige Arbeit trotz des Klimawandels in 100-150 Jahren ebenso auszahlt wie die unserer Vorgänger. Das motiviert uns zusätzlich die Wiederbewaldung voranzutreiben und die jungen Waldbestände entsprechend zu pflegen. Die Wertholzsubmission bildet einen wichtigen Bestandteil der Holzvermarktung und zeigt durch die Vielzahl an Teilnehmenden noch einmal deutlich das gemeinsame Ziel: Die Bereitstellung und Verarbeitung von hochwertigem, heimischem Holz.“