Welttag der Feuchtgebiete
Ebbemoore nach viel Regen etwas erholt
Wald und Holz NRW kümmert sich um den Erhalt nasser Lebensräume
Münster, 28.01.2025 – Vereinzelt stehende Moorbirken, üppig wachsendes Torfmoos und seltene Tierarten wie der scheue Schwarzstorch prägen das Ebbegebirge mit seinen einzigartigen Mooren und Moorwäldern. Moore speichern große Mengen Kohlenstoff, sofern ihre Torfkörper ausreichend mit Wasser versorgt sind. Die vergangenen zwei sehr niederschlagsreichen Jahre lassen die Ebbemoore im Sauerland gut erholt ins neue Jahr starten. Trotzdem ist ihr Schutz weiter wichtig. Denn unter den Folgen des Klimawandels mit langen teils extremen Trockenphasen, wie von 2018 bis 2022, leidet das Naturschutzgebiet sichtbar.
Ebbemoore aktuell gut durchfeuchtet
2024 war mit einer Niederschlagsmenge von 1028 Litern pro Quadratmeter in NRW besonders regenreich. Auch 2023 war überdurchschnittlich nass. Den Ebbemooren hat der viele Regen sichtbar gutgetan. Matthias Borgmann, Revierleiter beim Forstbetriebsbezirk Beckerhof von Wald und Holz NRW: „Es war beeindruckend zu beobachten, wie sich zum Beispiel Torfmoose schon nach wenigen regenreichen Monaten erholen konnten. Zuvor war das Moos dort teils flächig abgestorben.“
Klaus Kraatz, Untere Naturschutzbehörde des Märkischen Kreises: „In keinen längeren Zeiträumen ist das Wasser mehr als 20 Zentimeter unter die Mooroberfläche gesunken. Das war in den Jahren seit der Trockenheit anders. 2024 war der Wasserzustand wieder relativ normal, weshalb die charakteristischen grünen und roten Torfmoose derzeit erfreulicherweise wieder saftig grün leuchten.“ Dennoch setzen Klimawandel und starke Wetterschwankungen die Moorwälder stark unter Druck.
Landesweite Schutzmaßnahmen weiter dringend notwendig
Wald und Holz NRW engagiert sich deshalb landesweit in mehreren Projekten für den Schutz und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten wie Mooren. Das Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland kümmert sich zum Beispiel zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Märkischen Kreis um die Ebbemoore. Selten waren sie ohnehin schon, denn die meisten der ursprünglichen Moore und Feuchtgebiete sind durch großflächige Entwässerungen aus der Landschaft verschwunden. Eine wichtige Aufgabe ist daher die Wiedervernässung der Moorflächen.
Klimaschützer Moor
Moore sind neben Wäldern die wichtigsten Kohlenstoffspeicher. Sie können den Kohlenstoff allerdings nur halten, wenn sie nass sind. Michael Elmer, Leiter Team Waldnaturschutz bei Wald und Holz NRW: „Naturnahe Moore speichern erhebliche Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid im Torfboden und spielen eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf. Entwässerte Moore können diese Funktionen jedoch nicht mehr leisten. Sie setzen Treibhausgase frei und verstärken dadurch den Klimawandel. Daher ist es wichtig, naturnahe Moore zu schützen und trockene Moore schnell wieder zu vernässen – zum Beispiel durch den Verschluss von Entwässerungsgräben.“
Besondere Artenvielfalt
Typisch für Moorwälder sind die seltenen Moorbirken und verschiedene Arten von Torfmoosen. Torfmoose sind ideal an den nassen, nährstoffarmen und sauren Lebensraum im Moor angepasst. Feuchtwälder sind zudem für viele zum Teil seltene Arten, die tief im Wald leben, überlebenswichtig. In den bachbegleitenden Bruchwäldern, kristallklaren natürlichen Bächen sowie seltenen Hang- und Quellmooren fühlen sich zum Beispiel Raufußkauz, Schwarzstorch, Große Torfschwebfliege und Kurzflügelige Beißschrecke besonders wohl. Der scheue Schwarzstorch brütet in ruhigen abgelegenen Baumwipfeln größerer Waldgebiete. Diese wichtigen Naturoasen zu erhalten, ist eine wichtige Aufgabe der Forstleute von Wald und Holz NRW.
Zum Welttag der Feuchtgebiete
Der 2. Februar ist der internationale Welttag der Feuchtgebiete. An diesem Tag wurde 1997 in Ramsar (Iran) ein Internationales Schutzabkommen beschlossen. Diese Vereinbarung hat erstmalig die globale Wichtigkeit und Dringlichkeit des Schutzes von Feuchtgebieten offiziell anerkannt.