Wanderausstellung Klimaheld Wald startet
Fachleute diskutieren über die Zukunft des Waldes
Essen, 3. Sept. – Mit einer angeregten Diskussion eröffneten am 3. September neun Fachleute verschiedenster Fachbereiche die Wanderausstellung „Klimaheld Wald“ auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Wald und Holz NRW, RVR Ruhr Grün und die Stiftung Zollverein hatten gemeinsam zur Podiumsdiskussion und der feierlichen Ausstellungseröffnung in die geschichtsträchtigen Hallen des Zollvereins in Essen geladen.
Als konkrete Maßnahmen, die der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ergreift, um die Wälder im Wandel des Klimas zukunftsfähig zu machen, stellte der Leiter von Wald und Holz NRW, Thomas Kämmerling, insbesondere das aktuelle Waldbaukonzept 2.0 in den Fokus. Dieses sieht vor, die Wälder durch die Erhöhung der Baumartenvielfalt klimaresilient zu machen. „Der Klimawandel setzt den Wäldern stark zu. Unsere Aufgabe ist es, ihre Zukunft zu sichern“, so der Diplom-Forstwirt in seinem Debattenbeitrag. „Wälder stehen vor großen Herausforderungen. Indem wir sie schützen und nachhaltig bewirtschaften, können wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“
„Der Wald ist ein wahrer Klimaheld, vor allem in einer so dicht besiedelten Städtelandschaft wie dem Ruhrgebiet. Neben Naherholung sorgt er dafür, Treibhausgase zu senken und in heißen Sommern die notwendige Kühlung in Innenstädte zu bringen. Deshalb ist es wichtig, die wertvollen Leistungen des Waldes für die Menschen in einer Ausstellung zu honorieren. Als RVR und RVRW Ruhr Grün tragen wir maßgeblich dazu bei, diese kostbaren Flächen zu sichern und weiterzuentwickeln“, sagt Nina Frense, Beigeordnete für den Bereich Umwelt und Grüne Infrastruktur bim RVR.
„Zollverein steht wie kein anderer Ort für Transformation, weshalb wir es als unsere Aufgabe sehen, aktiv Themen rund um den Klimaschutz zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Hans-Peter Noll. „Für uns ist es unverzichtbar, die nächsten Generationen mitzudenken, anzusprechen und ihnen Wissen zu vermitteln. Am Ende sollen alle das Gefühl haben ‚Zollverein – das ist mein Welterbe‘“.
Die Ausstellung ist noch bis zum 22. September 2024 auf der Zeche Zollverein (Halle 8) zu sehen. Besucherinnen und Besucher der Ausstellung wandern dabei durch einen Wald aus Holzschildern, auf denen die wichtigsten Merkmale, Veränderungen und Gefahren, die aktuell und im Zeichen des Klimawandels Stress auf unsere Wälder ausüben, zu sehen sind. Kurze Filme ergänzen die Inhalte. Zugleich wird die Bedeutung des Waldes für die Artenvielfalt herausgearbeitet.
Neben Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, diskutierten unter der Moderation von Dr. Joachim Hamberger, Leiter des Bayerischen Amts für Waldgenetik, Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW, Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW und Dr. Andreas Gahl, Unternehmer und Energieeffizienzpreisträger in der ersten Diskussionsrunde über die zentrale Aussage, die gleichzeitig Titel der Ausstellung ist: „Klimaheld Wald – Warum wir ihn schützen müssen“.
Auch Dr. Gunther Tiersch, Medienmeteorologe und Wetterexperte, Karlheinz Schlott, Fachbereichsleiter Land- und Forstwirtschaftlicher Betrieb beim RVR Ruhr Grün, Tobias Wiesenkämper, mit dem als beratender Ingenieur ein ausgesuchter Experte zum Thema Bauen mit Holz in der Runde saß, gaben der Diskussion fachliche Tiefe und regten mit ihren Beiträgen ihre Debattenpartner und das Publikum zum Nachdenken an.
Die Wanderausstellung gastiert in den kommenden Wochen in mehreren weiteren Städten. Alle Infos gibt es hier.
Begleitend zu der Ausstellung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein erwartet die Besucher ein vielfältiges Rahmenprogramm aus Exkursionen, Führungen und Diskussionsveranstaltungen.
Mit dieser gemeinsamen Initiative bilden drei wichtige Institutionen in NRW eine Allianz für den Klimaschutz und die Zukunft des Waldes als wichtigsten Verbündeten. Die Ausstellung und das Rahmenprogramm sollen vor allem die Menschen in NRW für den Wald begeistern, den Diskurs anregen und für seine vielfältigen Funktionen sensibilisieren.