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Förderung für
den Waldbesitz

Waldbrandgroßübung in Lippe und im Hochstift

19.07.23Pressemitteilung

Wie kommt das Wasser auf den Berg, wenn der Waldbrand darüber hinaus noch in einer schwer zugänglichen Gegend wütet? Dieses hoffentlich nie eintretende Szenario haben rund 550 Einsatzkräfte mit 125 Einsatzfahrzeugen am Verlmerstot geübt. Neben Feuerwehren aus den Kreisen Lippe, Höxter und Paderborn waren auch Polizei, Rotes Kreuz, THW, Forstleute von Wald und Holz NRW und weitere Organisationen beteiligt.

Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW:

„Waldbrände waren früher bei uns in NRW selten. Durch den Klimawandel haben sowohl Fläche als auch Anzahl der Waldbrände drastisch zugenommen. Wir sind sehr froh, dass sich die Feuerwehren intensiv und engagiert um dieses für uns alle in dieser Dimension neue Thema kümmern. Wir beteiligen uns sehr gern an diesen Übungen und unterstützen wo immer es geht.“

Im Rahmen des Übungsszenarios wurde ein fiktiver Vegetationsbrand auf dem Eggekamm bekämpft. Drehende Winde machen eine Ausbreitung des Waldbrandes wahrscheinlich. Die besondere Herausforderung: Wie kommt das Wasser auf den Berg?

„Waldbrände sind aufgrund der trockenen Vegetation, des unwegsamen Geländes und einer eingeschränkten Löschwasserversorgung immer eine Herausforderung für die Feuerwehren“, weiß Wolfgang Kornegger, lippischer Kreisbrandmeister und Einsatzleiter der Großübung. „Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte, und das kreisübergreifend, ist bei so einem Szenario das A und O“, betont er. In diesem Fall spielt zudem die Topografie eine besondere Rolle, denn am Steilhang der Egge können keine Feuerwehrfahrzeuge oder Fußtruppen eingesetzt werden.

Konstantin Brax, Wald und Holz NRW: „Für die Forstleute ist bei einem Waldbrand die wichtigste Aufgabe, die Einsatzkräfte mit ihrer detaillierten Ortskenntnis im Wald zu unterstützen. Wir wissen, welche Waldwege auch für schwere Fahrzeuge befahrbar sind und wo die Einsatzfahrzeuge im Ernstfall nicht nur in den Wald hinein, sondern auch sicher wieder herauskommen. Auf den schmalen Waldwegen können die großen Einsatzfahrzeuge in der Regel nicht wenden.“

Weil es keine Entnahmestellen für Löschwasser auf dem Velmerstot gibt, sorgen 25 Tanklöschfahrzeuge mittels Pendelverkehr dafür, dass das Wasser aus Horn und Altenbeken zum Fuße des Berges gebracht wird. Hier fördert ein riesiges Pumpenmodul das Löschwasser – in diesem Fall Brauchwasser - bis zum Eggekamm. Dort kann das Wasser zur Brandbekämpfung durch die Einsatzkräfte genutzt werden – an den Stellen, die frei zugänglich sind. Außerdem wird ein 35000 Liter fassender Löschwasserbehälter für den Einsatz des Löschhubschraubers der Polizeifliegerstaffel des Landes Nordrhein-Westfalen gefüllt. Mit einem sogenannten „Bambi Bucket“ unter dem Bauch des Helikopters, ein Behälter, der Wasser aufnehmen und abgeben kann, können gezielt Brandherde, wie hier im Steilhang, angeflogen und im Idealfall gelöscht werden.

„Bei einer solchen Übung spielen viele verschiedene Module zur Brandbekämpfung eine wichtige Rolle, die wir im Zusammenspiel zwischen Land, Kreisen, Kommunen, den hiesigen Förstern und den Hilfsorganisationen testen können“, erklärt Bertold Penkert, Direktor des IdF NRW (Institut der Feuerwehr NRW). „Um Waldbrände erfolgreich bekämpfen zu können bedarf es schneller und präziser Abstimmungen. Zum Beispiel muss digitales Kartenmaterial nicht nur vorhanden, sondern auch für die Einsatzkräfte vor Ort verfügbar sein. Mit Wald und Holz NRW sind wir in einem intensiven Austausch, um alle Prozesse zu optimieren. Die aktuelle Großbrandübung am Velmerstot hat gezeigt, dass wir auf einem sehr guten Weg sind.“

    Ansprechperson

    Wald und Holz NRW
    Hartwig Dolgner
    Albrecht-Thaer-Straße 34
    48147  Münster

    Tel.: +49 251 91797 321
    Mobil: +49 171 5870011
    Fax: +49 251 23724 321
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