Vorläufige Blühprognose
Frühe Blüte, später Frost: Ein durchwachsenes Bild der Waldbäume
Der milde Winter und das außergewöhnlich warme Wetter im Frühjahr haben dazu geführt, dass die Waldbäume dieses Jahr bereits früh zu blühen begonnen haben. Am 17. März, und damit noch vor dem kalendarischen Frühlingsbeginn, wurde in Bonn bereits die erste Apfelblüte beobachtet – ein deutliches Zeichen der vorgezogenen Blühperiode. Diese frühe Blütenentwicklung infolge des warmen Wetters wurde jedoch durch einen späteren Frost gebremst, der in einigen Regionen erheblichen Schaden anrichtete und viele Blüten zerstörte.
Die von Wald und Holz NRW jährlich durchgeführte landesweite Blühprognose für Waldbäume verzeichnet daher nach aktuellem Stand ein insgesamt eher durchwachsenes Bild der Blühsaison mit regionalen Unterschieden. Trotz der Herausforderungen stimmt die Prognose vorsichtig optimistisch für das kommende Erntejahr.
Bei den Laubbaumarten zeigen sich Bergahorn und Roterle besonders positiv. Beide Baumarten verzeichnen eine gute Blüte, wobei in den Mittelgebirgsregionen die Blüte etwas besser ausgeprägt war als im Tiefland. Auch die Rotbuche zeigte ein gutes Blühgeschehen, vereinzelt am Niederrhein sogar eine sehr gute Blüte, was vielversprechende erste Ernteprognosen zulässt. Die beiden heimischen Eichenarten, Trauben- und Stieleiche, sowie die Roteiche zeigen landesweit gute Fruchtansätze. Die Vogelkirschenblüte war vor allem im Münsterland und in einigen Bereichen des Niederrheins stark ausgeprägt. Exponierte Wildobst-Gehölze und frostempfindliche Arten weisen regional infolge der Spätfrostereignisse leider geringe und überwiegend geschädigte Fruchtansätze auf.
Die Nadelbaumarten zeigten insgesamt ein mäßiges Blühverhalten. Eine gute Blüte konnte vor allem bei Kiefer und stellenweise der Fichte verzeichnet werden. Für die Douglasie wurde im Sauerland und in Teilen von Ostwestfalen-Lippe ein mäßig bis gutes Blühen beobachtet.
Im Vergleich zum Vorjahr stimmt vor allem die gute Blüte der heimischen Eichenarten zuversichtlich. Hier bleibt jedoch abzuwarten, wie sich die zukünftige Witterung und der Schädlingsbefall durch Frostspanner- und Eichenwickler-Raupen auf die Fruchtentwicklung auswirken.