Skip to main content
Förderung für
den Waldbesitz

Projektabschluss Foree: Zukunft der forstlichen Bildung

28.05.25Pressemitteilung

Die Digitalisierung im Forst und in der forstlichen Ausbildung ist mehr als ein Trend – sie ist ein entscheidender Schritt hin zu einer zukunftsfähigen Waldbewirtschaftung. Bei der abschließenden internationalen Konferenz des FOREE-Projekts in Wien trafen sich Praktikerinnen, Praktiker und Entscheidungstragende aus ganz Europa, um über die Verbindung von Forstwirtschaft und Bildung im digitalen Raum zu diskutieren.

Schon die Eröffnungssitzung machte deutlich: Forstliche Bildung gewinnt an strategischer Bedeutung und muss sich einer Welt im Wandel anpassen. Alexander Pinter, Holzcluster Steiermark, Georg Rappold, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (Österreich), Todora Rogelja, Universität Padua (Italien), und Astrid Terreng, ERASMUS +, betonten die Relevanz internationaler Zusammenarbeit, die Rolle von Innovation und die Förderung digitaler Kompetenzen. Zukunftsorientierte Bildung ist integrativ, flexibel und lernerzentriert – sie vermittelt Wissen und Werte.

Im Mittelpunkt der Konferenz stand das FOREE-Projekt. Projektleiterin Visnja Koscak, Holzcluster Steiermark, hob die Bedeutung aller Partnerbeiträge für den digitalen Wandel in der forstlichen Aus- und Weiterbildung hervor. Dabei ging es nicht nur um Medienkompetenz, sondern um einen kulturellen Wandel im Bildungsverständnis. Die Botschaft: Transformation gelingt nur gemeinsam.

Digitale Kompetenz stärken – auf allen Ebenen

In der Session „Navigating Digital Challenges in Forestry Education“ zeigten Marie-Charlotte Hoffmann vom Team „Forstliches Bildungszentrum“ im Zentrum für Wald und Holzwirtschaft, der Einrichtung für Forschung und Wissenstransfer von Wald und Holz NRW, und Stefano Grigolato von der Universität Padua, wie digitale Werkzeuge sinnvoll und nachhaltig in die Ausbildung integriert werden können. Ihr offener Austausch über Herausforderungen und Lösungen machte Mut: Digitalisierung braucht nicht den großen Sprung, sondern viele kleine Schritte – getragen von der Bereitschaft, Neues zu wagen und gemeinsam zu lernen.

Veronika Tuul von der Universität Tallinn (Estland) präsentierte, wie die Luua Forestry School und die Universität Tallinn Blended Learning erfolgreich umsetzen. Mit Tools, Schulungen und klarem Fokus auf die Lernenden wird eine Brücke zwischen traditioneller Forstausbildung und digitaler Welt geschlagen. Dabei bleibt zentral: Digitale Technologien sind Werkzeuge, keine Ziele. Ihre Wahl folgt pädagogischen Absichten.

Lernen neu denken – auch für Lehrende

Wie befähigen wir die Ausbilderinnen und Ausbilder selbst? Susanne Aichinger von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik Wien bewies mit dem Train-the-Trainer-Ansatz, wie Forstpädagoginnen und -pädagogen Vertrauen und Kompetenzen entwickeln, um neue Lernmethoden sicher anzuwenden. Ausbilderinnen und Ausbilder werden zu Lernbegleitern, die individuell auf das digitale Zeitalter vorbereiten.

Ein Highlight war der Vortrag von David Röthler über Künstliche Intelligenz in der Bildung. Seine Botschaft: KI ersetzt keine Lehrkräfte, kann aber personalisierte Lernpfade eröffnen und individuelles Wachstum fördern. Seine Präsentation inspirierte und zeigte, wie neue Technologien die Gestaltung von Lernmedien unterstützen können.

Blended Learning – mit Blick auf die Zukunft

Zum Abschluss moderierte Dagmar Karisch-Gierer, Forstliches Bildungszentrum Pichl, eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Blended Learning an der auch Thilo Wagner, Leiter des Teams „Forstliches Bildungszentrum“ im Zentrum für Wald und Holzwirtschaft teilnahm. Einigkeit herrschte darüber, dass forstliche Bildung künftig auf digitale, flexible Formate und starke Netzwerke angewiesen ist. Thilo Wagner betonte: „Die Generation Z verändert, wie Wissen erlernt und geteilt wird. Wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen, müssen wir digitale Tools aktiv ins Wissensmanagement integrieren.“

Dabei stehen die Lernenden im Mittelpunkt. Flexibilität, Zusammenarbeit und digitale Kompetenz sind entscheidend – aber vor allem geht es darum, den Menschen hinter dem Bildschirm zu sehen. Das FOREE-Projekt hat demonstriert, was möglich ist: neue Lernmethoden, starke Partnerschaften und eine digital ergänzte Ausbildung. Blended Learning braucht Mut, Offenheit – und Menschen, die bereit sind, gemeinsam zu gestalten.

Ziel des ERASMUS+ Projekts FOREE war es, ein europäisches Weiterbildungsprogramm für Forstausbilderinnen und -ausbilder zu entwickeln, um die Integration digitaler Lernmedien in den traditionellen Unterricht zu unterstützen.

Ansprechpartnerin

Wald und Holz NRW
Dr. Marie-Charlotte Hoffmann
Alter Holzweg 93
59755  Arnsberg

Tel.: +49 211 2202692
Mobil: +49 176 60973728
vCard: laden

» Seite drucken