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Förderung für
den Waldbesitz

Prägende Persönlichkeit naturgemäßer Waldwirtschaft NRWs

Bernhard Heukamp verstorben

03.11.22Pressemitteilung

Wald und Holz NRW trauert um Bernhard Heukamp, der, zuletzt als Leiter der Höheren Forstbehörde Rheinland, die naturgemäße Waldwirtschaft in NRW maßgelblich förderte. 

1939 geboren auf der Domäne Teistungenburg, Kreis Worbis trat Bernhard Heukamp nach dem Studium der Forstwissenschaften in Hann. Münden und München im Jahre 1966 sein Referendariat in der Forstverwaltung Nordrhein-Westfalens an. Bereits zuvor hatte der am Niederrhein aufgewachsene Heukamp in einem Praktikum in der Eifel die großen Nachkriegsaufforstungen im Westen des Landes kennengelernt. Diese Eindrücke und die Frage, wie aus zerstörten Flächen wieder ein strukturierter Wald werden könnte, haben sein forstliches Wirken geprägt.

Nach seiner Einstellung bei der Bezirksregierung Aachen im Jahre 1969 erlebte und gestaltete Heukamp den Aufbau einer modernen Landesforstverwaltung auf der Grundlage des ersten Landesforstgesetzes mit. Über verschiedene Stationen in Wesel und Waldbröhl wurde er 1975 – ganz seinen Neigungen entsprechend - als Referent für Betriebswirtschaft und Waldbau an die Höhere Forstbehörde Rheinland in Bonn berufen. In dieser Funktion hat er die rheinischen Forstämter und Reviere intensiv bereist, sich einen umfassenden Eindruck der forstlichen Praxis verschafft, althergebrachte Methoden hinterfragt und unermüdlich an der Rationalisierung der biologischen Produktion gearbeitet. In diese Zeit fällt auch die Einrichtung von naturnahen Beispielsrevieren im rheinischen Landeswald.

Von 1982 bis 1987 leitete er dann das Staatliche Forstamt Ville mit dem Arbeitsschwerpunkt Wiederaufforstung von Braunkohle-Rekultivierungsflächen. In dieser Zeit erwarb er sich eine große Expertise für den Bereich der Forstkulturen, des Baumschulwesens und des Forstsaatgutes.

1987 kehrte er als Gruppenleiter für den Forstbetrieb an die Höhere Forstbehörde in Bonn zurück. In Teamarbeit mit seinen Referenten für Holzvermarktung und Waldbau ging er entschlossen die Pflege der riesigen Nachkriegsaufforstungen im Westen des Landes an. Dabei hatte er vor allem die Entwicklung der reinen Nadelholzbestände hin zu gemischtem stufigem Dauerwald im Blick. Mit anderen Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft (ANW), Landesgruppe NRW im Jahre 1989, führte er konsequent naturgemäße Grundsätze in die Bewirtschaftung des Landeswaldes ein, insbesondere das Kahlschlagverbot.

Aufgrund seiner sehr ausgeprägten Expertise in waldbaulichen Fragen erfolgte 1992 der Ruf als Waldbaureferent und Ministerialrat an das Ministerium nach Düsseldorf. Hier konnte er seine praktischen Erfahrungen in landesweit gültige Regelungen fassen, die bis heute für die Waldwirtschaft im Landeswald Nordrhein-Westfalens prägend sind.

Im Jahre 2001 kehrt er nochmals – dieses Mal als Leiter der Höheren Forstbehörde – nach Bonn zurück. Bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2004 begleitete er dann die Zusammenlegung der beiden Landwirtschaftskammern und Höheren Forstbehörden in Nordrhein-Westfalen.

Auch im Ruhestand nahm Bernhard Heukamp noch jahrelang engagiert an waldbaulichen Fragen und Exkursionen teil. Er verstarb am 22. Oktober 2022 in Mainz.

Seinen Weggefährten bleibt seine klar analytische Denkweise und seine zuweilen verblüffende Logik in Erinnerung wie auch seine Offenheit für neue Herangehensweisen. Viele haben durch ihn neue förderliche Impulse für Ihre tägliche und wichtige Arbeit im Walde erhalten. Sie werden ihn als scharfsinnigen und innovativen Forstmann in bester Erinnerung behalten.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.

Thomas Kämmerling und Andreas Wiebe
Wald und Holz NRW

Peter Wicke
Personalrat

Kontakt

Wald und Holz NRW
Friedrich Louen
Flerzheimer Allee 15
53125  Bonn

Tel.: +49 251 91797 214
Mobil: +49 171 5871721
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