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den Waldbesitz

Moderner Holzbau gewinnt Marktanteile in der Krise

2. Branchentag am Zentrum HOLZ in Olsberg beleuchtet aktuelle Trends und Lösungen des modernen Holzbaus

27.02.25Pressemitteilung

Olsberg, 26.02.2025 – Am 6. Februar fand im Zentrum HOLZ in Olsberg der zweite Branchentag unter dem Leitthema „Trends und Lösungen des modernen Holzbaus“ statt. Mehr als 290 Akteure des Holzbaus sowie Bauentscheidungsträger, aus der Wohnungswirtschaft und mehreren Kommunen informierten sich beim angebotenen Fachforum und in der mit Live-Demos begleiteten Ausstellung zum Bauen mit Holz in NRW. Der Branchentag wurde durch den I.D. HOLZ e.V. gemeinsam mit dem Zentrum für Wald und Holzwirtschaft von Wald und Holz NRW sowie dem Innungsverband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes Westfalen und dem Zimmerer- und Holzbau-Verband Nordrhein veranstaltet.

 

Branchentag mit Fachvorträgen und Live-Demos

Das Forum des Branchentags umfasste 15 Fachvorträge zu den Themenbereichen Bauen mit Holz in NRW, Gebäudemodernisierung, Qualitätssicherung und Kreislaufgerechtes Bauen, Bauphysik, Forschung und neue Holzbauprodukte, sowie ein „Zimmerer Spezial“ mit Erfahrungen zur Bauvorlageberechtigung für Zimmerermeister und Neuerungen im Bereich der Berufsbildung. Außerdem bot der Holzbau-Pavillon die Möglichkeit für ein umfangreiches Networking und den fachlichen Austausch der Teilnehmenden.

Mit 18 Live-Demos in der Dauerausstellung des Holzbau-Pavillon präsentierten die Netzwerkpartner des I.D. HOLZ e.V. innovative und neue System- und Produktlösungen beispielsweise zur Lastdurchleitung für den Bau von mehrgeschossigen Gebäuden aus Brettsperrholz, bei lösbaren Verbindungsmitteln für das kreislaufgerechte Bauen, für effiziente und materialsparende Wand- und Deckenelemente sowie moderne Brandschutztechnologien.

Fachvortrag zur Marktentwicklung

Marcel Dresse vom Marktforschungsinstituts B+L Markdaten in Bonn sprach über die Marktentwicklung für das Bauen mit Holz in Nordrhein-Westfalen. So wurden nach dem Einbruch der Baukonjunktur im Jahr 2023 rund 21 % weniger Gebäude in Holzbauweise gegenüber dem Vorjahr in NRW genehmigt. Bei den konventionellen Bauweisen war es ein Minus von 30%.

„Der moderne Holzbau hat in der Krise Marktanteile gewonnen“, betonte der für den Bereich Holzbau bei B+L zuständige Projektleiter. Als Gründe dafür sieht er die hohe Effizienz des modernen Holzbaus durch integrale Planung und hohen Vorfertigungsgrad sowie die positive Ökobilanz des Baustoffes Holz. „Diese Faktoren werden auch weiterhin als Treiber für den Holzbau fungieren“, so der Marktforscher. Für 2025 erwartet B+L für NRW eine Steigerung bei den neu genehmigten Wohngebäuden in Holzbauweise von 11,7% gegenüber dem Vorjahr, im Bereich der konventionellen Bauweisen von 3,7%.

Potenziale und Chancen für den Holzbau

Erhebliche Potenziale und Chancen sieht Dresse auch im Bereich der Sanierung und beim Bauen im Bestand. In einer aktuellen Konjunkturumfrage berichten für diesen Bereich mehr als 37% der befragten Holzbaubetriebe über eine positive Marktentwicklung.

Rund 18% der in 2024 in NRW genehmigten Ein- und Zweifamilienhäuser werden in Holzbauweise ausgeführt, der moderne Holzbau ist hier etabliert. Im Bereich des mehrgeschossigen Holzbaus lag die Holzbau-Quote im Jahr 2022 in NRW bei 2,9%. „Der Neubau und auch die Sanierung sind aktuell noch in der Krise, aufgrund der aktuellen Senkung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) ergibt sich jedoch ein Hoffnungsschimmer“, so Dresse. Für das Jahr 2024 verzeichnet der Marktforscher für den Mehrfamilienhausbau eine Holzbauquote von 2,1%. Insgesamt sei jedoch nach Prognosen der B+L beim mehrgeschossigen Bauen mit Holz für den Zeitraum 2018 – 2024 ein Wachstum von durchschnittlich 9,3 % zu verzeichnen. „Dies zeigt die Dynamik dieses Wachstumsmarktes für den modernen Holzbau“, hob Dresse hervor.

Beschluss der Muster-Holzbau-Richtlinie

Mit dem Beschluss der Muster-Holzbau-Richtlinie 2024 durch die Bauministerkonferenz werden Baugenehmigungsverfahren für Neubauten, Aufstockungen und Modernisierungen mit dem Baustoff Holz in den Gebäudeklassen 4 und 5 deutlich vereinfacht. Vor Abschluss der Notifizierung durch die Europäische Kommission kommt die Muster-Holzbau-Richtlinie schon jetzt per Erlass durch das NRW-Bauministerium auf Grundlage der Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (BauO NRW) und des Beschlusses der Bauministerkonferenz in Nordrhein-Westfalen zur Anwendung.

Dipl.-Ingenieur Gregor Droste, Städtischer Branddirektor und Leiter der Brandschutzdienststelle der Feuerwehr Dortmund sowie Mitglied der Projektgruppe „Holzbau“ der Fachkommission Bauaufsicht der Bauministerkonferenz, stellte die aktuellen Inhalte der Muster-Holzbau-Richtlinie vor. So können Holzgebäude in NRW mittels geregelter Bauarten bis zur Hochhausgrenze errichtet werden, wodurch vorhabenbezogene Bauartgenehmigungen deutlich reduziert werden. Dies beinhaltet auch den Einsatz hochleistungsfähiger Holztafelbau-Konstruktionen in der Gebäudeklasse 5.

NRW bietet gute Rahmenbedingungen

„Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigt: Der moderne Holzbau hat sich zum Zugpferd für den Cluster Forst und Holz entwickelt. Dies verdeutlicht auch die steigende Nachfrage an unseren Seminaren und Veranstaltungen sowie der wachsende Beratungsbedarf zum Bauen mit Holz. Unterstützt durch die Entwicklungen und Standardisierung beim mehrgeschossigen Bauen mit Holz schreitet der Holzbau weiter voran. In NRW bestehen sehr gute Rahmenbedingungen, um das Bauen mit Holz weiter voranzubringen“, betonte Dr. Stefanie Wieland, stellv. Leiterin des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft von Wald und Holz NRW in Ihrer abschließenden Zusammenfassung der Ergebnisse des Branchentags.

Der nächste Branchentag am Zentrum HOLZ findet am 05. Februar 2026 statt.

Kontakt

Wald und Holz NRW
Malin Schneider-Pluppins
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 210
Mobil: +49 151 19514378
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Für fachliche Rückfragen

Wald und Holz NRW
Martin Schwarz
Carls-Aue-Straße 91a
59939  Olsberg

Tel.: +49 2931 7866 460
Mobil: +49 171 5872291
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