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Förderung für
den Waldbesitz

Mit Baggern im Einsatz für den Naturschutz

06.04.20Pressemitteilung

Anfang März fiel der Startschuss für die ersten baulichen Maßnahmen des Naturschutzprojektes "Tuff-LIFE" an den Gewässern des Projektgebietes "Marschallshagen und Nonnenholz" bei Lichtenau im Kreis Paderborn. Langfristig fördern praktische Renaturierungsmaßnahmen nicht nur die Naturnähe der Gewässer, es profitiert auch die dort vorkommende Flora und Fauna.

Wälder und Gewässer erfüllen eine Vielzahl von Funktionen: Neben der Nutzung des Rohstoffs Holz oder des Wassers, der Funktion im Wasserkreislauf u.a., bieten sie vor allem unzähligen Arten einen Lebensraum. Doch auch im Wald befinden sich nicht alle Gewässer in einem optimalen, naturnahen Zustand. Gerade das Wegenetz erschwert den Gewässern teils ihren freien Verlauf. Auch im Waldgebiet "Marschallshagen und Nonnenholz" kreuzen Forstwege die Quellbäche.

Im Rahmen des LIFE-Projektes wurden Verrohrungen mit Hilfe von Baggern aus den Quellbächen der seltenen Kalktuffquellen des Forstbetriebsbezirks Hardehausen nun entfernt. Die Verrohrungen führten das Wasser einst durch den Forstweg. Nachteile entstehen dabei für die zahlreichen Gewässerlebewesen, vor allem bei zu engen Durchmessern. Fällt das Wasser nach dem Verlassen des Rohres dann auch noch im freien Fall herab, können Arten, wie auch Bachflohkrebse, nicht mehr ungestört den Quellbach hinauf wandern. Durch die Entfernung der alten Rohre kann die ökologische Durchgängigkeit gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie wiederhergestellt und die Ausbreitung der Arten gefördert werden.

Zusätzlich entstanden örtlich zwei neue Waldteiche. Gerade für Amphibien stellen solche Stillgewässer wertvolle Lebensräume dar. So suchen Molch, Frosch und Kröte im Frühling vermehrt Stillgewässer zur Fortpflanzung auf. In den frischfreien Gewässern kann sich der Laich entwickeln. Die umgebenden Wälder ergänzen den Lebensraum und bieten den Amphibien wertvolle Rückzugsmöglichkeiten. Weil in unseren Wäldern häufig nicht überall ausreichend Gewässer vorhanden sind, ist eine Ergänzung durch die Neuanlage von Teichen, Tümpeln und Kleinstgewässern besonders wichtig. Nur über den sogenannten Biotopverbund, können sich, auch sehr seltene Arten, wie der Kammmolch, langsam ausbreiten.


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