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Förderung für
den Waldbesitz

Mein Wald, dein Wald – kein Wald?

03.06.24Pressemitteilung

Forschungsprojekt lädt zu Veranstaltungen bei Wald und Holz NRW im Regionalforstamt Oberes Sauerland ein. Die Forschenden erkunden, wie gute Kommunikation zu konfliktreichen Themen gelingen kann.

Unser Wald soll viele Funktionen erfüllen: Erholung bieten, Trinkwasser filtern, Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze sein und den wertvollen Rohstoff Holz liefern. Und das soll er auch unter den schwieriger werdenden Bedingungen des Klimawandels tun. Wie bringen wir das alles unter einen Hut ­– wie finden wir einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen und Perspektiven?

Waldbesitzende, Förster, Naturschützende, Touristen und Anwohner haben dazu teils unterschiedliche Ansichten. Das Forschungsprojekt „Wir im Wald“ untersucht deshalb, wie ein lösungsorientierter Dialog gelingen kann. Es will herausfinden, mit welchen kommunikativen Strategien in Zukunft Konflikte entschärft und Lösungsansätze erarbeitet werden können. Dazu finden Anfang Juni zwei hybride Waldspaziergänge und eine Fishbowl-Diskussionsrunde im Sauerland statt, zu denen alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Konflikte im Wald sind vielfältig – sprechen wir darüber auf einem Waldrundgang!

Gerade in den Wäldern rund um den Rothaarsteig gibt es Anlass zur Diskussion. Deshalb können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Waldwanderung am 3. Juni um 16 Uhr mit Frank Rosenkranz (Forstamtsleiter) und Michael Düben (Naturschutz) über Rückegassen, Kahlflächen oder exotische Gehölzexperimente im Wald bei Latrop diskutieren. Die Exkursion ist barrierefrei und rollstuhlgerecht.

Am 4. Juni um 16 Uhr sprechen Norbert Kohnen (Förster) und Rüdiger Grebe (Tourismus) über Landschaftsbilder, Waldästhetik und Wildnis sowie über Windkraft im Wald und die Folgen von Borkenkäfer und Holzernte. Auch diese Exkursion findet in Latrop statt, Startpunkt ist ebenfalls der Wanderparkplatz Latrop am Rothaarsteig. „Das Ganze wird aber noch etwas komplexer, weil es hybrid stattfinden wird“, sagt Nicola Wettmarshausen, die als Projektmitarbeiterin die Formate mitentwickelt hat und betreut. „Wir probieren das Livestreaming im Wald aus und wollen sehen, wie das Format bei den Menschen ankommt. Dann können sich auch solche beteiligen, die physisch nicht dabei sein können.“

Für die Führungen bitte anmelden unter: wirimwald@hdm-stucgart.de.

Den Link zum Stream finden Sie hier: http://wir-im-wald-magazin.de 

Diskussion im neuen Format – eine „Fishbowl“ für mehr Beteiligung

Die Podiumsdiskussion am 5. Juni um 18 Uhr im Habbels (Kulturbühne und Eventlocation in Schmallenberg) findet in einem ungewöhnlichen Format statt: In einer sogenannten „Fishbowl“ sitzen Experten im Innenkreis, die Teilnehmenden in Außenkreisen wie in einem Goldfischglas darum herum. Es gibt kein Podium, dafür aber im Innenkreis zwei freie Stühle, auf die sich jede und jeder Teilnehmende setzen und mitdiskutieren kann. Die Idee eines solchen Fishbowl-Formats ist es, das Publikum stärker einzubeziehen und auf Augenhöhe miteinander zu reden. Auf den vier Plätzen im Innenkreis werden vier Personen aus der Region mit unterschiedlichen Perspektiven sitzen: Zum einen der Waldbesitzer und Holzeinkäufer Markus von Weichs und der Schmallenberger Stadtförster Christian Bröker, zum anderen der Naturschützer und ehemalige Leiter der Biostation HSK Werner Schubert und der Tourismusexperte Dr. Jürgen Fischbach.

Wir bitten um Anmeldung unter: wirimwald@hdm-stucgart.de, da die Plätze im Habbels begrenzt sind.

Herzliche Einladung!

Was ist das Ziel des Projekts?

Das Projekt „Wir im Wald“ ist eine Kooperation der Hochschule der Medien Stuttgart, der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg und der Bodensee-Stiftung in Radolfzell und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert. Da Konflikte in vielen Waldgebieten Deutschlands auftreten, wird das Projekt in vier Fallregionen in ganz Deutschland mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fragestellungen durchgeführt. Die Region Sauerland und Siegen-Wittgenstein rund um den Rothaarsteig ist eine dieser vier Regionen.

Der Projekttitel lautet „Deliberative Kommunikation bei erholungsbasierten Nutzungskonflikten im Wald“ und macht deutlich, dass es künftig um eine sachgerechte und lösungsorientierte Kommunikation über Waldthemen gehen soll. Es geht darum, mehr Verständnis für unterschiedliche Nutzungsinteressen zu schaffen und Situationen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.

Ein Projekt mit Studierenden

Die Hochschule der Medien in Stuttgart bindet rund 40 Studierende in das Projekt ein. Es sind PR- und Journalismus-Studierende, die in kleinen Teams am Projekt mitarbeiten und Pressemitteilungen, Social-Media-Posts, Podcasts und nicht zuletzt die Veranstaltungen vor Ort umsetzen. „Erfolgreiche Kommunikation ist wichtig, auch im Grünen. Mit unserer Diskussionsrunde wollen wir erreichen, dass sich Menschen auf neutralem Boden begegnen und austauschen können“, sagt zum Beispiel Sofia Kuhnle, die als Studentin die Fishbowl-Diskussionsrunde mitbetreut. Sabeth Wollinger hat sich für die Waldspaziergänge entschieden, „weil ich es spannend finde, dass wir zur Lösung von Konflikten im Wald beitragen können und mit unterschiedlichen Perspektiven in Kontakt kommen“.

Professor Alexander Mäder von der Hochschule der Medien hat das Projekt gemeinsam mit den Partnern initiiert. Er findet es gut, dass Studierende schon früh echte Praxiserfahrung sammeln: „Konflikte entstehen nicht nur im Wald, sondern auch in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Lebens. Medienschaffende übernehmen in diesen Debatten wichtige Aufgaben: Sie recherchieren die nötigen Fakten, sie erklären das Für und Wider - und sie bringen die Menschen darüber ins Gespräch.“ Auf diese Herausforderungen will er die Studierenden gut vorbereiten.

Die Studierenden der Hochschule der Medien, Luis und Luise, sind Teil des Organisationsteams für die Waldspaziergänge. Diese starten hier am Wanderparkplatz des Rothaarsteigs. (Quelle: Samira Nitz)

Schritt für Schritt – beim Spaziergang kommen die Experten und Teilnehmen den Lösungsansätzen immer näher. (Quelle: Samira Nitz)

Live-Stream heute ab 16.00 Uhr 

Hier geht es zum Link.

Ansprechpartner/innen

Prof. Dr. Alexander Mäder, Hochschule der Medien Stuttgart
Projektleitung „Wir im Wald“, Studiengang Crossmedia-Redaktion/Public Relations
Tel. 0711 8923-2687,
E-Mail: maeder@hdm-stuttgart.de


Nicola Wettmarshausen, Hochschule der Medien Stuttgart
Projektmitarbeiterin „Wir im Wald“, Studiengang Crossmedia-Redaktion/Public Relations
Tel. 0179-5038443,
E-Mail: wettmarshausen@hdm-stuttgart.de 

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