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Förderung für
den Waldbesitz

Mehr Schutz für die Waldameisen

Nützliche Helfer mit großer Bedeutung für den Wald

03.09.21Pressemitteilung

Waldameisen stehen seit über 200 Jahren unter Schutz, dennoch gehen ihre Bestände in Deutschland seit Jahren zurück. Nicht zuletzt mit dem Verlust der Fichtenwälder durch massiven Borkenkäferbefall und Trockenheit geht ein wichtiger Lebensraum für die kleinen Waldbewohner verloren. Werden freie Kahlflächen unbedacht geräumt, sind ihre Nesthügel zusätzlich bedroht. Wald und Holz NRW hat gemeinsam mit der Ameisenschutzwarte NRW einen Rettungsplan aufgestellt, mit dem Waldameisen bei Forstarbeiten stärker geschützt werden.

Die hügelbauenden Waldameisen stabilisieren auf vielfältige Weise das Gleichgewicht und fördern die Artenvielfalt im Wald. Vielen Waldtieren, wie etwa dem Specht, dienen sie als Nahrung. Selbst vertilgen sie Schadinsekten, darunter auch den Borkenkäfer. Zudem verbreiten sie Pflanzensamen, wie die des Leberblümchens oder Buschwindröschens und bieten anderen Tieren in ihren Nestern Unterkunft. Waldameisen lockern durch die Bautätigkeit den Boden um die Nesthügel und arbeiten organische Substanz in den Mineralboden ein. Dies verbessert die Bodenstruktur, den Wasserhaushalt und letztlich die Fruchtbarkeit der Waldböden.

Die bis zu zwei Meter hohen auffälligen Nesthügel beherbergen mehr als eine Millionen Waldameisenarbeiterinnen. Einige ihrer Nester werden durch Baumaßnahmen, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, aber auch durch unachtsame Forstarbeiten zerstört. Michael Elmer vom Team Waldnaturschutz bei Wald und Holz NRW: „Waldameisen sind unersetzlich für das Ökosystem Wald. Ihr empfindliches Nest darf auf keinen Fall betreten oder befahren werden. Zudem sollten Waldbesitzende vorhandene Nesthügel gut sichtbar markieren, damit sie bei Forstarbeiten nicht unter die Räder kommen.“

Naturschutzexpertinnen und -experten empfehlen zudem, keine Holzlagerplätze im Umkreis von 100 Meter um die Nestkuppeln anzulegen und honigtauträchtige Gehölze, wie Birke, Eiche oder Ahorn zu pflanzen. An diesen Pflanzen produzieren Blattläuse besonders viel Honigtau, also zuckerhaltigen Läusekot, der den Ameisen wiederum als reichhaltige Nahrung dient. Auch totes Holz oder auf den Kahlflächen wachsende Brennnesseln, junger Holunder oder Fingerhut dienen den Ameisen als wichtigen Lebensraum.

Besonders bedroht durch den Verlust der Fichtenwälder sind die Rote Waldameise (Formica rufa) und die Kleine Kahlrückige Rote Waldameise (Formica polyctena). Sie verbauen bevorzugt Fichtennadeln und kleine Äste in ihren Hügeln. Fällt also ein Fichtenbestand dem Borkenkäfer zum Opfer, ist auch die Waldameise bedroht.

Im Forsthaus Hohenroth ist derzeit eine Ausstellung zur Bedeutung der Waldameisen zu sehen. Sie gibt Einblicke in den Lebensraum der Waldameise und Möglichkeiten einer Bestandserhaltung. Mehr Informationen zur Ausstellung erhalten Sie hier.

Kontakt

Wald und Holz NRW
Michael Elmer
Kurt-Schumacher-Str. 50 b
59759  Arnsberg

Tel.: +49 251 91797 291
Mobil: +49 151 58021263
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