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Förderung für
den Waldbesitz

LIFE NRW-Treffen in Rees am 8. und 9. September 2022

09.09.22Pressemitteilung

Letzte Woche fand in Rees am Niederrhein das alljährliche Treffen der sich gerade in Umsetzung befindlichen, bzw. an den Start gegangenen LIFE Naturschutz-Projekte in Nordrhein-Westfalen statt. 

Diesjähriger Ausrichter war die Biologische Station im Kreis Kleve, unter dessen Ägide das LIFE-Projekt „Lebendige Röhrichte“ seit Juli 2018 (bis 2025) umgesetzt wird. Dessen Fokus liegt auf der Umsetzung von aktiven Wiederansiedlungsmaßnahmen von Pflanzengesellschaften im Flachwasser- und Uferrandbereich. Genauer, der Renaturierung des Altarms des Rheins bei Rees-Bienen mit Röhrichten als Primärvegetation, die u.a. einen wichtigen Lebensraum, besonders für viele gefährdete Röhricht- und Wasservögel bilden. Zudem spielen die Röhrichte auch für die Gewässerfunktion eine wichtige Rolle. Sie bilden strömungsarme Flachwasserzonen und tragen wesentlich zur Selbstreinigung des Gewässers bei.

In der Vergangenheit waren die Röhrichte in diesem Bereich durch verschiedene Faktoren in ihren Beständen stark rückgängig. Mit der Abnahme des Röhrichts verschlechterten sich die Habitatbedingungen für die Wasser- und Röhrichtvögel, die im Projektgebiet wie auch im gesamten Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ von besonderer Bedeutung sind. Die Bestände zeigen seit Jahren negative Bestandstrends auf. Die Rohrdommel als Leitart der Gilde der Röhrichtvögel zum Beispiel gilt inzwischen sogar in ganz Nordrhein-Westfalen als ausgestorben.

So konnten wir uns abseits des Tuff LIFE Projekts, umfassend über einen anderen sehr faszinierenden Lebensraumkomplex in Nordrhein-Westfalen und den auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur Renaturierung und langfristigem Schutz informieren und die Bemühungen und Erfolge in der bisherigen Projektlaufzeit des LIFE-Projektes selber in Augenschein nehmen.

Wer sich auch für diesen spannenden semi-aquatisch Lebensraum interessiert, findet weitere Informationen zu dem LIFE-Projekt „Lebendige Röhrichte“ unter diesem Link.

Zudem wurden in spannenden Beiträgen, u.a. seitens des LANUV und des Senckenberg-Instituts, die Problematik im Umgang mit invasiven, faunistischen und floristischen Arten, sogenannten Neobiota im Kontext ihres jeweiligen Auftretens und den damit entstehenden Problemen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt in NRW und in Deutschland in angeregten Diskussionen erörtert.

Wer sich darüber informieren möchte, findet hier weitere Informationen:

Invasive gebietsfremde Arten (Quelle: BMUV)

Natur in NRW, Nr. 2/2018 (ab Seite 27) (Quelle: LANUV)

So ist die Nutria in der Kulisse des Projektes am Niederrhein, die u.a. die stärkehaltigen Rhizome der Röhrichte und Wasserpflanzen als Nahrungspflanze auserkoren hat, ein Faktor, der diesem wertvollen Lebensraum und seinen autochthonen Lebensraumgemeinschaften stark zusetzte und deren vorkommende Individuen von einem eigens für das Lebendige Röhrichte-Projekt angestellten Berufsjäger mit aufgestellten Fallen im Projektgebiet gefangen und anschließend tierschutzrechtlich unbedenklich, entnommen wurden.

Abendprogramm an Bord der „Germania“, dass allen Beteiligten Raum für spannende Diskussionen und Gespräche rund um das Fördermittel LIFE der EU, die Maßnahmenumsetzung, den Austausch von Informationen zum Förderprogramm „Biologische Vielfalt“ des BfN sowie eine Exkursion zu den bereits umgesetzten Maßnahmen vor Ort beschlossen die zweitägige Veranstaltung.

In diesem Sinne wünscht Tuff LIFE allen anderen LIFE Projekten in NRW gutes Gelingen bei den geplanten Maßnahmenumsetzungen und der Erreichung der gesteckten Zielsetzungen zur Verbesserung und dem langfristigen Schutz von wertvollen Lebensraumtypen und deren autochthonen Artengemeinschaften.

Herzliche Grüße

Euer Tuff-LIFE Projekt-Team


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