Leiter des RFA Bergisches Land geht in den Ruhestand
Kay Boenig - über 40 Jahre im Dienst des Landes NRW
Am 30. März haben NRW Forstchef Daniel Hartmann und die Wald und Holz NRW Leiter Thomas Kämmerling und Andreas Wiebe den Leitenden Forstdirektor Kay Boenig in den wohlverdienten Ruhestand versetzt.
Andreas Wiebe, Leiter Wald und Holz NRW: „Kay Boenig danken wir für die vorbildlichen Dienste in 42 Jahren für den Wald im Bergischen Land und darüber hinaus. Seine konsequente Werteorientierung und seine Beharrlichkeit waren Leitmotive seines Wirkens.“
Wichtig war Kay Boenig eine faktenbasierte, vertrauensvolle und pragmatische Zusammenarbeit mit allen am Wald Interessierten, vor allem den Waldbesitzenden, aber auch dem Waldnaturschutz und denen, die im Wald Erholung suchen und ihre Freizeit gestalten. Er verstand sich als ein von klaren Wertvorstellungen geleiteter Moderator der vielen, zum Teil widerstreitenden Interessen im und am Wald. Kay Boenig war es wichtig, bei den Menschen im Bergischen Land Verständnis für die Lebensgemeinschaft Wald und das forstliche Handeln zu vermitteln.
Thomas Kämmerling, Leiter Wald und Holz NRW: „Besondere Verdienste hat sich Kay Boenig durch seine engagierte Arbeit in der Forsteinrichtung erworben. Sie stellt unsere Nachhaltigkeit sicher und gewährleistet so, dass durch die Bewirtschaftung nicht mehr Holz genutzt wird als nachwächst."
Kay Boenigs Engagement für den Wald war immer von der Überzeugung geleitet, dass es möglich ist den Wald so zu bewirtschaften, dass er seine Nutzfunktionen, die Erholungswirkung, aber auch die Leistungen, die dem Gemeinwohl dienen auf ein und derselben Fläche nachhaltig erbringen kann. Nicht zuletzt leistet ein klimastabiler, gut bevorrateter Wald, in dem der nachwachsende Rohstoff Holz nachhaltig und umweltverträglich genutzt wird, den maximal möglichen Beitrag zum Klimaschutz.
Im Kreis von rund 200 Personen, die sein berufliches Wirken begleitet haben, verabschiedete Kay Boenig sich mit einer Festveranstaltung im Energiezentrum Metabolon in Lindlar aus dem aktiven Dienst.
Bei der Waldarbeit in den Schulferien entdeckte Kay Boenig die Liebe zum Wald. Das biologische und ökologische Interesse der Jugend führte nach dem Abitur konsequent zum Studium der Forstwissenschaften nach Freiburg. Nach dem Studium von 1976 bis 1981 kehrte er zum Referendardienst zurück nach NRW, konkret in die Eifel, den heutigen Nationalpark. Mit dem Staatsexamen in der Tasche das er zu der Zeit einer der wenigen, der in den Landesdienst übernommen wurde.
27-jährig übernahm er die Leitung des Forstplanungsbezirkes Bergisches Land in Wipperfürth und kümmerte sich um die Waldinventur und Waldbiotopkartierung. Der Forsteinrichtung und ihrer Weiterentwicklung als zentralem Instrument der Sicherung einer umfassenden Nachhaltigkeit im Forstbetrieb blieb er in seiner gesamten Dienstzeit verbunden.
Förderung des in NRW besonders bedeutenden Kleinprivatwaldes, Zahlreiche Sonderaufgaben und Schulungen der Waldbaukonzepte, Dezernent, stellvertretender Forstamtsleiter prägten die folgenden Berufsjahre.
Nach der Gründung des Landesbetriebes Wald und Holz im Jahr 2005 und einer neuerlichen Organisationsreform in den Jahren 2007/2008 folgte er seinem damaligen Forstamtschef Günter Dieck, dem er viel zu verdanken hat, in das neuerrichtete Regionalforstamt Bergisches Land und wurde dort Leiter der Schwerpunktaufgabe Waldplanung und später auch des Fachgebietes Privat- und Körperschaftswald. Ab Mitte 2016 leitete er das Forstamt zunächst kommissarisch und wurde schließlich 2017 zum Leiter dieses sehr großen Forstamtes mit seinerzeit rd. 75 Mitarbeitenden bestellt.
In seine Amtszeit fielen viele Herausforderungen, wie die Dürrejahre 2018 bis 2022 mit gewaltigen Waldschäden durch Trockenheit und Borkenkäfer, die parallel verlaufende Übertragung der Holzvermarktung aus dem Privat- und Körperschaftswald auf eigens aufgebaute waldbesitzgetragene Vermarktungsorganisationen, der Übergang in die wettbewerbliche Erbringung von Beförsterungs-Dienstleistungen und nicht zuletzt die Corona-Pandemie, die den Dienstbetrieb und die Zusammenarbeit mit allen Akteuren erheblich beeinflusste.
Zusammen mit Kooperationspartnern konnte Kay Boenig Akzente setzen, z.B. mit der Vertiefung der Netzwerkarbeit im Cluster Holz, dem Ausbau der Umweltbildung und Waldpädagogik, dem Einsatz von Rangern in den Waldnaturschutz- und Erholungsgebieten und dem Einstieg in die klimastabile Wiederbewaldung der Schadensflächen.
Kay Boenig ist dankbar, dass er zeitlebens mit und in der für ihn immer noch faszinierenden Lebensgemeinschaft Wald arbeiten durfte, aber auch für die vielen menschlichen Begegnungen und Kontakte in seinem Berufsleben, aus der manche Freundschaft erwuchs.
Die kommissarische Leitung des Regionalforstamtes Bergisches Land hat der bisherige stellvertretende Leiter Hermann Fröhlingsdorf übernommen.