„Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten“
Tagung
Die Tagung „Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten“ findet vom 12. bis 14. März 2025 im Max-Planck-Institut für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen statt. Veranstalter sind der Deutscher Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA).
Die Tagung fokussiert sich auf den derzeitigen Wissensstand hinsichtlich der Kohlenstoffdynamik in den Kompartimenten lebende Biomasse, Totholz, Boden und Holzprodukte europäischer Waldökosysteme und der entsprechenden Einflussfaktoren. Dazu zählen insbesondere der klimatische Wandel, Stoffeinträge, die Art der Bewirtschaftungsform sowie die Art und Weise der Holzverwendung. Neben neuen Erkenntnissen sind auch innovative Methoden und Ansätze zur Messung und Modellierung des Kohlenstoffkreislaufs von Wäldern von Interesse. Ferner sollen Zielkonflikte, Grenzen und Möglichkeiten des Klimaschutzes durch Waldökosysteme und die Forst- und Holzwirtschaft beleuchtet werden.
Geplante Themenblöcke sind:
- Dynamik der Kohlenstoffvorräte in Waldökosystemen und deren Kompartimenten
- Auswirkungen von Klimawandel und Witterungsextremen auf den Kohlenstoffkreislauf
- Einfluss von Stoffeinträgen: Waldwachstum und Umsatzprozesse im Boden
- Effekte unterschiedlicher Bewirtschaftungsmaßnahmen und Nutzungsverzicht
- Senken- und Speicherfunktion durch Holzverwendung
Im Rahmen einer Abendveranstaltung werden weitere Themen wie die CO2-Zertifizierung und Anerkennung von Substitutionseffekten diskutiert.
Zielgruppe
Die Tagung dient dem wissenschaftlichen Austausch und hat ihren Schwerpunkt in der Waldökosystemforschung in Europa. Thematisch passende wissenschaftliche Beiträge von Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen von Bund und Ländern sowie Forschungs- und Entwicklungszentren von Unternehmen sind willkommen.
Die Tagungssprache ist Deutsch. Englischsprachige Beiträge, die in thematischem und räumlichem Bezug zur Tagung stehen, sind ausdrücklich erwünscht.
Hintergrund
Bis spätestens zum Jahr 2050 soll in den D-A-CH-Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz) „Klimaneutralität“ erreicht werden. Dieses Ziel ist in den Klimaschutzgesetzen rechtlich verankert. Der Beitrag von Ökosystemen als Kohlenstoffspeicher und natürliche Senken wird in allen Ländern, wie auch global, betont. Im Sektor Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF: land use, land use change and forestry) kann lediglich das Ökosystem Wald, inklusive der Holzverwendung, eine relevante Senke für Treibhausgase sein. Klimatische Veränderungen, extreme Witterungsbedingungen und anhaltend hohe Stickstoffeinträge mit ihren Folgen für die Waldbewirtschaftung zeigen dabei deutlich die Herausforderungen und Grenzen, vor denen der natürliche Klimaschutz steht. Die politischen und gesellschaftlichen Erwartungen an die Waldbewirtschaftung sind somit hoch. Die Kernfrage ist, ob und wie diese Erwartungen unter den derzeitigen Ausgangsbedingungen und projizierten Veränderungen auch in Zukunft erfüllt werden können und inwieweit andere Ökosystemleistungen mit der CO2-Senkenfunktion der Wälder in Konflikt stehen.
Das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft ist Mitveranstalter und Mitglied im DVFFA für Nordrhein-Westfalen.
Die Anmeldung ist bis spätestens 31. Januar 2025 möglich.
Beiträge (Vortrag/Poster) können bis zum 15. Dezember 2024 an die Mailadresse kohlenstoff2025@nw-fva.de gerichtet werden. Dazu ist ausschließlich das Formular zum Einreichen von Beiträgen zu verwenden.
Weitere Informationen zur Tagung finden Sie hier.