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Förderung für
den Waldbesitz

Klimaschutz durch Wald und Holzverwendung Fachtagung

Fachtagung

12.03.25Pressemitteilung

Münster, 12.03.2025 – Über 220 Forscherinnen und Forscher der DACH-Region diskutieren vom 12. bis 14. März 2025 in Göttingen über den Beitrag von Wäldern und Holz für den Klimaschutz. Die Tagung „Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten“ wird von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Kooperation mit Wald und Holz NRW, vertreten durch das Zentrum für Wald und Holzwirtschaft, und weiteren forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten ausgerichtet.

Wälder und die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffs Holz spielen eine bedeutende Rolle im Klimaschutz. Die nachhaltige Waldwirtschaft ist derzeit die einzige Landnutzungsart, bei der mehr Kohlenstoff gebunden und Kohlendioxid (CO2) der Atmosphäre entzogen werden kann, als freigesetzt wird. Gleichzeitig sind die Waldökosysteme von den Folgen des Klimawandels stark betroffen, was sich in erhöhten Risiken und Waldschäden ausdrückt. Beispielhaft für Nordrhein-Westfalen sind die Auswirkungen der jüngsten Dürre- und Hitzejahre und eine massive Fichten-Borkenkäferkalamität, die zu einer stark beschädigten Waldfläche von rund 133.000 Hektar führte (Stand Aug/ Sept 2024).

In dieser Situation gilt es das Potenzial der Wälder Kohlenstoff zu speichern und sie nachhaltig zu bewirtschaften, so gut wie möglich zu sichern, im besten Fall sogar weiter auszubauen. Die dafür notwendige Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Wälder erfordert, angesichts von Ausmaß und Geschwindigkeit des fortschreitenden Klimawandels aktive Unterstützung, sowie eine zielgerichtete Wald- und Klimaforschung. Unstrittig ist das Ziel der Wiederbewaldung und des Umbaus zu strukturreichen und klimaangepassten Wäldern. Forschungsbedarf zeigt insbesondere die Untersuchung der Zusammenhänge von Art und Intensität der Waldbewirtschaftung und der Kohlenstoffspeicherung in ober- und unterirdischer Biomasse, im Waldboden und Holzprodukten.

Alle Funktionen der Wälder dauerhaft erhalten

Thomas Wälter, Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft von Wald und Holz NRW betont: „Die Klimaschutzfunktion des Waldes , vom Waldboden über das Waldwachstum bis hin zur Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes Holz und der Substitution klimaintensiver Baustoffe, ist für den Klimaschutz von entscheidender Bedeutung. Dabei wird es eine Herausforderung für uns alle sein, alle Funktionen unserer Wälder dauerhaft zu erhalten und zu entwickeln.“ Um dieses Ziel zu erreichen, sei ein professioneller und interdisziplinärer Umgang mit dem Unvorhersehbaren von zentraler Bedeutung, so Thomas Wälter. Für die vielfältigen ökologischen, wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Funktionen der Wälder ist eine nachhaltige, multifunktionale Waldbewirtschaftung erforderlich. Denn, unsere Wälder sind wichtig für den Boden-, Arten- sowie Klimaschutz und zugleich Erholungsort, Wasserreservoir, Arbeitsplatz und Lieferant des nachwachsenden Rohstoffes Holz.

Wie die vielfältigen Erwartungen an unsere Wälder unter den derzeitigen Ausgangsbedingungen und dem Klimawandel auch in Zukunft erfüllt werden können und inwieweit andere Ökosystemleistungen mit der CO2-Bindung der Wälder und durch die Verwendung des Rohstoffes Holz in Konflikt stehen, werden Forschende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutieren. Neben dem Austausch über den aktuellen Wissensstand zur Kohlenstoffbindung in Waldökosystemen und Holzprodukten werden zugleich die Grenzen und Möglichkeiten für den Klimaschutz aufgezeigt. Im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion stehen die Themenbereiche CO2-Zertifizierung sowie die Bedeutung von Substitutionseffekten, die durch den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz anstelle emissionsintensiver Rohstoffe, u.a. im Bausektor, erzielt werden können.

Die ausrichtenden forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalten aus Deutschland sind gemeinsam im Deutschen Verband Forstlicher Forschungsanstalten (DVFFA) organisiert. Aus Österreich ist das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) und aus der Schweiz die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) an der Organisation der Tagung beteiligt.

Gefördert wird die Tagung mit Mitteln des Landes Niedersachsen im Rahmen des Sondervermögens „Wirtschaftsförderfonds – Ökologischer Bereich“ (Maßnahmenpaket Stadt.Land.Zukunft.), Maßnahme: „Forschung zur Anpassung klimaresilienter Wälder“.

Holz ist ein nachhaltiger und erneuerbarer Rohstoff, der Kohlenstoff beispielsweise im Hausbau über Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte speichern kann. (Bildquelle: Inge Kehr)

Der Wald erfüllt wichtige Funktionen für Gesellschaft und Umwelt. (Bildquelle: Wald - Jan Evers, Boden - Michael Spielmann, Holz – Inge Kehr, Totholz – Thomas Ulrich)

Kontakt

Wald und Holz NRW
Nicole Fiegler
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 217
Mobil: +49 151 44255881
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Für fachliche Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Wald und Holz NRW
Dr. Lukas Emmerich
Carls-Aue-Straße 91a
59939  Olsberg

Tel.: +49 2931 7866 472
Mobil: +49 171 5872522
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