Gemeinsam gegen Natur- und Waldbrände
Interreg-Förderung für internationale Zusammenarbeit
Projekt Naturbrandmanagement kann starten
Mit vereinten Kräften über Ländergrenzen hinweg: Das grenzüberschreitende Projekt Naturbrandmanagement startet dank gesicherter Interreg-Förderung in seine Umsetzung bis Ende 2027. Das Projekt fokussiert sich auf die internationale Zusammenarbeit zur Prävention und Bekämpfung von Natur- und Waldbränden in der deutsch-niederländischen Grenzregion.
Risikomanagementpläne zeigen präventive Maßnahmen auf
Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ist an dem Projekt maßgeblich mit der Aufstellung der Risikomanagementplänen beteiligt. Mittels eines erprobten Systems sollen diese im ersten Schritt Anfang 2025 für die Wälder in der Grenzregion, unter anderem auch im Reichswald, aufgestellt werden. Dazu wird das gesamte Waldgebiet in einem 1x1-km-Raster aufgeteilt. Anschließend werden die Flächen analysiert und anhand von 17 Kriterien in ein Ampelsystem kategorisiert. Basierend auf diesen Ergebnissen werden präventive Maßnahmen festgeschrieben, wie zum Beispiel die Reduzierung des Nadelwaldanteils, die Einrichtung von Wasserentnahmestellen und die Verbesserung von Zuwegungen.
Darüber hinaus plant Wald und Holz NRW grenzübergreifende Übungen mit deutschen und niederländischen Feuerwehren, um die Zusammenarbeit und Einsatzkoordination zu stärken. In Kooperation mit dem Institut der Feuerwehr NRW sollen zudem neue Verfahren zur Brandbekämpfung erprobt werden. Ein weiteres Highlight ist die Entwicklung einer mobilen Riskfactory, die insbesondere Kindern die Gefahren von Waldbränden an praktischen Beispielen vermittelt.
Grenzübergreifende Waldgebiete erfordern internationale Zusammenarbeit
Aufgrund des Klimawandels haben wir es zunehmend mit langen und trockenen Perioden zu tun, was bedeutet, dass sich Natur- und Waldbrände schneller entwickeln können und schwerer zu löschen sind. Viele Wälder liegen entlang der deutsch-niederländischen Grenze. Eine gute, internationale Zusammenarbeit ist daher unerlässlich.
Sraar Theeuwen, Projektleiter des Leadpartners Sicherheitsregion Limburg-Noord: „Als deutsche und niederländische Feuerwehren und Gebietsbetreuer müssen wir uns gegenseitig kennenlernen und uns mit den Abläufen und Arbeitsmethoden des Anderen vertraut machen. Wir müssen gemeinsam üben und vorbeugende Maßnahmen ergreifen, damit es auch in Zukunft möglich ist, einen großen Naturbrand zu verhindern und schnell zu stoppen“.
Sieben Projektpartner beteiligt
Das Projekt wurde im vergangenen Jahr initiiert. Die Sicherheitsregion Limburg-Nord wurde als Leadpartner gewählt. Nach einer intensiven Vorbereitungszeit arbeiten sieben Projektpartner im Projekt mit: Gemeinde Niederkrüchten, Burggemeinde Brüggen, Stadt Nettetal, Naturpark MSN, IDF-NRW, Staatsbosbeheer und Wald und Holz NRW. Am 17. Mai 2024 wurde der Projektantrag beim Interreg-Programmbüro euregio rijn-maas-noord eingereicht, auch im Namen von 14 deutschen und niederländischen Gemeinden, gebietsbetreuende Organisationen und Wissensinstituten, die das Projekt ebenfalls finanziell unterstützen.
Die Sicherheitsregion Limburg-Noord ist als Projektleiter für das Projektmanagement zuständig. Sraar Theeuwen: „Brände in Natur und Wald machen nicht an Landesgrenzen halt. Die niederländische Provinz Limburg grenzt nicht weniger als 351 Kilometer an Belgien und Deutschland. Deshalb ist es wichtig, den Schutz unserer Natur mit ausländischen Feuerwehren, Gebietsbetreuer, Forst, Gemeinden, Bürgern und auch Krisenpartnern zu koordinieren. Das wollen wir mit diesem Projekt verwirklichen.“
Das Projekt Natu(u)r brand management wird im Rahmen des Interreg VI A Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und von der Europäischen Union, dem MWIKE NRW und der Provinz Limburg mit rund 2,8 Millionen Euro kofinanziert.