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Förderung für
den Waldbesitz

Frisches Saatgut für neue Wälder

Hoffnung auf eine gute Ernte 2022

26.08.22Pressemitteilung

Forstleute von Wald und Holz NRW haben in den vergangenen Wochen Kirschen auf den landeseigenen Saatgutplantagen Nordrhein-Westfalens beerntet. Der Bedarf der Baumschulen an frischem Saatgut von Waldbäumen ist hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Grund ist die Wiederbewaldung der durch Dürre und Borkenkäfer entstandenen, großen kahlen Waldflächen.

 

"Insbesondere Samen für Eiche, Douglasie, Küstentanne, Weißtanne und Lärche sind gefragt", weiß Johannes Jesch, zuständiger Förster der Saatgutstelle im Zentrum für Wald und Holzwirtschaft. Sie gelten als wichtige klimastabile Baumarten. Försterinnen und Förster pflanzen sie in Mischbeständen auf den großen zerstörten Waldflächen.

Auch die selteneren Baumarten wie zum Beispiel Vogelkirsche und Elsbeere sind wichtig für den Aufbau klimastabiler Wälder.

Die jetzt beerntete Vogelkirschenplantage gehört zum Regionalforstamt Hochstift und wurde in den frühen 90er Jahren angelegt, um die Genressource zu erhalten und zur Vermehrung der Vogelkirsche beizutragen. Denn die Vogelkirsche hat einen festen Platz in unseren Waldgesellschaften. Gerade auf nährstoffreichen Böden wächst sie gut mit Eichen und Ahorn. Ihr hochwertiges Holz wird vor allem für Möbel genutzt.

Doch der Weg bis zum kleinen Kirschbaum ist lang und arbeitsreich. Alle paar Jahre müssen die Bäume der Plantage gezielt zurückgeschnitten werden. Das regt die Fruchtproduktion an und die tragenden Äste bleiben erreichbar.

Bei der Ernte wird der Boden mit Netzen ausgelegt und die Bäume werden mithilfe einer Art Seilwinde (Exzenter-Rüttler) geschüttelt, so dass die Kirschen auf die Netze fallen. "Hier müssen wir sehr vorsichtig sein, um die Bäume nicht zu verletzten", betont Forstwirtschaftsmeister Martin Ebel.

Am Zentrum für Wald und Holzwirtschaft in Arnsberg wird das Saatgut möglichst frisch und schnell aufgearbeitet, damit die Früchte nicht in Gärung übergehen. Das heißt, die Kirschen werden gewässert und mithilfe einer Passiermaschine gereinigt, um die Kerne vom Fruchtfleisch zu trennen. Nach dem Sortieren und der Trocknung auf eine Restfeuchte von etwa 8-10 % können die Kirschkerne im Kühlhaus eingelagert oder direkt verwendet werden. Generell gilt Saatgut als sehr leicht verderbliches Gut, weshalb bei der Lagerung einiges zu beachten ist. Nach der Aufbereitung folgt im Labor in Arnsberg die Bestimmung der Keimfähigkeit und der lebenden Keime pro Kilogramm Saatgut. Das beantwortet die Frage danach wieviel Pflanzen aus einem Kilogramm Saatgut zu erwarten sind. Damit möglichst viele kleine Bäumchen aus den Kirschkernen erfolgreich angezogen werden ist ein präzises Timing bei der Ernte und ein fachgerechter Umgang mit dem Saatgut notwendig.

Angesichts des hohen Bedarfs an Saatgut für die Wiederbewaldung und der geringen Ernten 2021 hoffen wir auf weitere reiche Ernten hochwertigen Saatguts 2022 - nicht nur von der Kirsche. Für viele andere Baumarten steht die Erntesaison im Herbst noch aus.

 

Kontakt

Wald und Holz NRW
Nicole Fiegler
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 217
Mobil: +49 151 44255881
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