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Förderung für
den Waldbesitz

Forschung für den Wald der Zukunft

Arnsberger Traditionsunternehmen aktiv beteiligt

15.12.22Pressemitteilung

Beim Forschungsprojekt „Wald der Zukunft Arnsberg“ vom Zentrum für Wald und Holzwirtschaft bekommt Wald und Holz NRW tatkräftige Unterstützung der Firma TRILUX bei der Anlage eines klimafreundlichen Mischwaldes für kommende Generationen. Nach der monatelangen Vorbereitung der Fläche von insgesamt 12.000 m² werden am 9. Dezember 2022 die ersten neuen Bäume unterschiedlicher Arten gepflanzt. Diese Kultur dient den Forstwissenschaftlern als „Reallabor“, um aussagekräftige Daten zu Wachstum, Mischbarkeit und Pflege der anpassungsfähigen und stresstoleranteren Bäume für ganz NRW zu gewinnen.

Den Wäldern in Deutschland geht es schlecht. Im Sauerland zeugen große Flächen mit abgestorbenen Fichten vom Stress und Absterben der Bäume als Reaktion auf zu lange Trocken- und Hitzeperioden und der darauffolgenden massenhaften Vermehrung von Schädlingen – in diesem Fall Borkenkäfer. Aber auch andere Baumarten wie Bergahorn, Esche oder Rotbuche leiden. Um wider-standfähige, ökologisch wertvolle Wälder zu bewahren, muss sich die Waldbewirtschaftung umstellen und auf Baumarten setzen, die im Klimawandel zukunftsfähig sind. Das Interesse an klimastabilen heimischen Baumarten, alternativen Herkünften sowie eingeführten, alternativen Baumarten ist groß. In den Fokus rücken neben den bisher seltenen heimischen Baumarten wie Winterlinde, Hainbuche, Spitzahorn oder Elsbeere auch Baumarten aus anderen Klimaregionen Europas und der Welt die jetzt schon annähernd das Klima aufweisen, das zukünftig bei uns dominierend sein wird. Daher werden auf den Versuchsflächen im Bereich des Regionalforstamtes Arnsberger Wald, Lehr- und Versuchsrevier Rumbeck, auch kleinflächig Baumhasel, Orient-Buche, Edelkastanie, Riesenlebensbaum oder Atlaszeder gepflanzt, mit deren Pflege und Verhalten man bislang keine bis wenig Erfahrung hat. Gerade im vom Privatwald geprägten NRW ist daher die Vermittlung des Know-hows zur optimalen Behandlung von Wäldern im Klimawandel unabdingbar, um die Waldfunktionen für das gesamte Land dauerhaft zu sichern.

Aktiv Wissen rund um den Klimawandel sammeln

„Die Region Arnsberg ist durch die Kahlflächen in ihren Fichtenwäldern stark getroffen. Gerade für die sehr mit dem Wald verwurzelte Bevölkerung stellt die Anlage eines „Waldes der Zukunft“ ein wichtiges und Mut machendes Vorhaben dar, mit dem aktiv Wissen und konkrete Aufgaben rund um den Klimawandel vermittelt werden können“, so Projektleiter Dr. Bertram Leder, Leiter des ortsansässigen Zentrums für Wald und Holzwirtschaft im Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen.

Das Arnsberger Traditionsunternehmen TRILUX beteiligt sich bei diesem Projekt mit den Kosten für die Anlage der Versuchsfläche und die Pflanzung der Zukunftsbäume für Arnsberg. „Wir möchten mit diesem Forschungsvorhaben ein deutliches Signal setzen und unsere Nachhaltigkeitsstrategie damit aktiv unterstützen“, erläutert Johannes Huxol, CFO bei TRILUX. „Die Forschung an resilienteren Baumarten zur langfristigen Walderhaltung in der Region muss für uns gemeinsam ein wichtiges Ziel sein. Den Wissenstransfer dabei aktiv mitzugestalten, unterstreicht unsere regionale Verantwortung.“

Am 9. Dezember 2022 um 12 Uhr hat der erste Spatenstich für den „Wald der Zukunft“ stattgefunden. Als sogenannter Waldentwicklungstyp wurde ein Eichenmischwald mit Eichen einer klimaresilienten Herkunft, der „Slawonischen Eiche“, auf drei Teilflächen von jeweils 4.000 qm gepflanzt. Als Mischbaumarten werden insgesamt elf unterschiedliche Baumarten ab dann von Freiwilligen und Forstwirten in Kleinparzellen gepflanzt. Auf einer vierten Teilfläche wird die natürliche Wiederbewaldung ohne aktive Pflanzung dokumentiert. Die Laufzeit des Reallabors „Wald der Zukunft Arnsberg“ ist auf zehn Jahre angelegt. Nach dem ersten Standjahr Ende 2024 werden die Baumforscher bis Ende 2031 zahlreiche relevante Daten zum Verhalten der neuen Bäume sammeln können.

Die Einbindung der Bevölkerung und Aktionen wie Schulungen zum Wissenstransfer über die Bedeutung der Wälder im Kampf gegen den Klimawandel sind vom Arnsberger Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft im Rahmen dieses Projektes gemeinsam mit der Firma TRILUX in den Folgejahren geplant.

„Dieses Verbundprojekt mit TRILUX ist ein zentraler Baustein zur Zukunftssicherung unserer gesamten Region. Denn die Erkenntnisse über das Wachstum, die Standortseignung und die Widerstandsfähigkeit neuer Baumarten im Klimawandel fließen in die Klimaanpassungsstrategie Wald des Landes Nordrhein-Westfalen ein,“ resümiert Projektleiter Dr. Bertram Leder. „Und bei den Menschen können wir den Bezug zum Wald, das Bewusstsein für den Klimawandel und den Nachhaltigkeitsgedanken effizient stärken.“

Dr. Bertram Leder, Leiter Zentrum für Wald und Holzwirtschaft begutachtet eine junge Pflanze der „Slawonischen Eiche“, Foto: Wald und Holz NRW

Gemeinsam für den Wald der Zukunft: Wald und Holz NRW und TRILUX, Foto: Wald und Holz NRW

Mitarbeiter von Wald und Holz NRW und der Firma TRILUX pflanzen gemeinsam Bäume für die Zukunft, Foto: Wald und Holz NRW

Ansprechperson

Wald und Holz NRW
Nicole Fiegler
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 217
Mobil: +49 151 44255881
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