Erfolgreiche Simulation des Ernstfalles
Ausbruch des Asiatischen Laubholzbockkäfers im Wald
Das Team Wald- und Klimaschutz des Zentrums Wald- und Holzwirtschaft übte bei einer realitätsnahen Simulation eines Ausbruchs des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) im Arnsberger Wald die Umsetzung des entsprechenden Notfallplans.
Der ALB ist eine Art, die als Unionsquarantäneschädling eingestuft ist und eine Bedrohung für viele Laubbaumarten darstellt. Er befällt gesunde Bäume, insbesondere die Arten Ahorn, Pappel, Weide, Birke aber auch die Buche.
Ein bestätigter Befund eines Quarantäneschädlings erfordert schnelles Handeln und eine koordinierte Reaktion um eine Ausbreitung zu verhindern.
Die Simulationsübung hat somit das Ziel, die internen und externe Abläufe, Kommunikationsketten, Maßnahmen und Monitoring für den Notfall realitätsnah zu testen und zu optimieren.
„Im Zuge der Globalisierung sind Verschleppungen von Schadorganismen ein Risiko für die Ökosysteme, insbesondere für das Ökosystem Wald. Nur wenn alle Abläufe ineinandergreifen und wir schnell reagieren können, lassen sich Schäden effektiv begrenzen und unsere Wälder schützen. Der Schutz der Wälder ist ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz“, sagt Dr. Christin Carl, Leiterin Team Wald- und Klimaschutz im Zentrum für Wald- und Holzwirtschaft.
Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ist im Falle eines positiven Befundes von Quarantäneschadorganismen im Wald für das Krisenmanagement zuständig. Die Intensität der Maßnahmen richtet sich nach dem Gefährdungs- und Schadpotential des Schädlings sowie dessen Ausbreitungsrisiko. Das Julius Kühn-Institut (JKI) stellt hierfür spezifische Notfallpläne bereit, die als Grundlage für effektive Gegenmaßnahmen dienen.
Während der Simulationsübung wurde der gesamte Ablauf – von der Feststellung eines Befalls über die Identifikation und Meldung bis hin zur Bekämpfung und dem Monitoring – praxisnah geübt.
Dabei standen insbesondere die Koordination zwischen den zuständigen Behörden, die effiziente Umsetzung von Eindämmungsmaßnahmen und die Vermeidung größerer Schadensentwicklungen im Mittelpunkt.
Um die Baumkronen gezielt auf Anzeichen eines Befalls zu überprüfen wurden die Bäume terrestrisch mit Ferngläsern nach Ausbohrlöchern abgesucht. Des Weiteren kam eine Drohne zum Einsatz, die eine schnelle und detaillierte Sichtkontrolle auch in schwer zugänglichen Bereichen ermöglicht und unterstützen kann. Darüber hinaus wurde die Sichtkontrolle durch einen Baumkletterer durchgeführt und aufgezeigt. Das Anbringen von ALB-spezifischen Lockstofffallen in den Kronenbereichen wurde mithilfe einer Zwille geübt. Das Sensibilisieren der Bevölkerung mit Hilfe von Warn- und Hinweisschildern, sowie die digitale Erfassung der befallenen Bäume, das Generieren von den Zonierungen und die Umsetzungen im Wald wurden zudem getestet.
Die erstmalige Durchführung dieser Simulationsübung unterstreicht die Bedeutung einer frühzeitigen und gut koordinierten Reaktion im Ernstfall. Die gewonnen Erkenntnisse werden nun in die Weiterentwicklung des Notfallplans und Krisenmanagement einfließen, um die Wälder Nordrhein- Westfalens bestmöglich zu schützen.