Dr. Mathias Niesar in den Ruhestand verabschiedet
Klimaschutz gleich Waldschutz und umgekehrt
Nach mehr als 30 Jahren in der nordrhein-westfälischen Forstverwaltung verlässt Dr. Mathias Niesar mit Abschluss des Monats November den Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen und geht in den Ruhestand. Der gebürtige Pfälzer, der sein Forstdiplom 1987 in München erworben hatte, war seit 1996 im Waldschutz aktiv - zuletzt als Leiter des Teams Wald- und Klimaschutz im Zentrum für Wald und Holzwirtschaft. Als der Borkenkäfer 2018 begann, in beispielloser Geschwindigkeit die nordrhein-westfälischen Fichtenwälder zu vernichten, leistete Dr. Mathias Niesar unermüdlich Aufklärungsarbeit mit Vorträgen, Interviews und Publikationen.
Tim Scherer, Leiter Wald und Holz NRW: "Mit Dr. Mathias Niesar müssen wir einen Überzeugungstäter in den Ruhestand ziehen lassen. Sein Wissen, seine Begeisterungsfähigkeit und sein Engagement werden uns fehlen."
In den letzten Jahren bei Wald und Holz NRW wandte sich Niesar zunehmend auch dem Klimaschutz zu. "Da Klimaschutz gleich Waldschutz ist und umgekehrt, war es naheliegend, dass ich auch für den Klimaschutz eine Lanze brechen musste und muss", so Niesar. "Wir haben das Waldsterben Anfang der 1980er Jahre durch konsequentes Handeln abgewendet. Genauso muss es heute beim Klimaschutz weitergehen." Folgerichtig liegt ihm die Dekarbonisierung des Bauwesens besonders am Herzen - und es schließt sich der Kreis: "Wir brauchen gesunde, resiliente, klimastabile Wälder, um im großen Stil Holzhäuser bauen zu können."
Niesar, der 2008 von der Georg-August-Universität Göttingen zum Doktor der Forstwissenschaften promoviert wurde, war Mitglied in zahlreichen Arbeitsgruppen und ist bestens vernetzt. Dabei hatte er stets ein Herz für den Nachwuchs - was nicht zuletzt in der Unterstützung zahlreicher junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutlich wurde.