Skip to main content
Förderung für
den Waldbesitz

Briefmarke „Wald ist Klimaschutz“ herausgekommen

Leistungen und Gefahren der Wälder im Blick

07.10.21Pressemitteilung

Ab heute gibt die Deutsche Post die Sonderbriefmarke „Wald ist Klimaschutz – Gefahren des Klimawandels“ heraus. Andreas Wiebe, Leiter von Wald und Holz NRW dazu: „Die Briefmarke bringt auf 3x3 cm die Lage des NRW-Waldes auf den Punkt. Auf über 80.000 ha sind schon Bäume durch die Klimakrise abgestorben. Gleichzeitig leisten über 800.000 ha immer noch Großes für uns alle. Die müssen wir im Blick behalten und ihre Vitalität fördern. Gemeinsam mit Waldbesitzerinnen und Waldbesitzern engagieren sich unsere Forstleute für klimafitte Mischwälder der Zukunft.“

Wald und Holz NRW setzt auf Mischwälder von jeweils mindestens vier Baumarten. So sollen die Wälder widerstandsfester gegen Umweltbedingungen werden, um auch langfristig positiv auf das lokale und globale Klima wirken zu können.

Wie wirkt der Wald als Klimaschützer?

Lokal schützt er Boden und Wasser, reinigt die Luft und kühlt im Sommer. Auf größerer Ebene bzw. global gesehen speichern Wälder zudem CO2 aus der Luft beim Wachstum des Holzes und in den Waldböden.

Holz bindet pro Kubikmeter durchschnittlich fast eine Tonne CO2. Dieser Klimaschutzeffekt kommt insbesondere durch den Holzeinschlag im Rahmen der nachhaltigen Forstwirtschaft und der langfristigen Verwendung von verarbeiteten Holzprodukten zum Tragen. Kohlendioxid wird so über einen längeren Zeitraum fixiert und erst bei der Verbrennung oder der natürlichen Zersetzung wieder freigegeben. Somit tragen Wälder und die Holzverwendung zum globalen Klimaschutz bei. Indirekt trägt Holz außerdem zur CO2-Vermeidung bei, wenn es CO2-lastige Baustoffe wie Beton und Stahl ersetzt.

Wie bedroht die Klimakrise die Wirkungen der Wälder?

Langfristig kann der Wald nur bestehen, wenn seine Bäume alt werden können. Bäume sind ortsfest und können daher äußeren Einwirkungen und Gefahren nicht spontan ausweichen. Sie müssen sich also an neue Bedingungen anpassen oder gehen zugrunde. Für eine solche Anpassung benötigen komplexe Ökosysteme wie Wälder allerdings viele Generationen und damit Jahrhunderte. Die rasanten Klimaveränderungen bedrohen daher die Wälder und ihre Wirkungen massiv.

Försterinnen und Förster unterstützen die Wälder daher bei ihrer Entwicklung und ergänzen die Keimlinge von Altbäumen gezielt mit inselförmigen Pflanzungen klimastabiler Baumarten wie zum Beispiel der Eiche.

Wie steht es in der Klimakrise um die Nachhaltigkeit?

Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist schon über 300 Jahre alt und wurde 1713 zur Sicherung der Holzversorgung eingeführt. Lange Zeit bedeutete „nachhaltig" zu wirtschaften, dass nur so viel Holz genutzt werden darf, wie gleichzeitig auch wieder nachwächst. Heute versteht man Nachhaltigkeit sehr viel umfassender und bezieht auch ökologische und soziale Aspekte ein.

Hitze und Dürre, Starkregen und Sturm – diese Ereignisse häufen sich in Zeiten des Klimawandels in immer kürzeren Abständen und stellen damit unseren Wald und seine natürliche Anpassungsfähigkeit auf eine harte Bewährungsprobe. Ein geschwächter und kranker Wald, gezeichnet von einer Vielzahl von Schadereignissen und -faktoren, läuft Gefahr, seine bisherigen Ökosystemleistungen für uns nicht mehr erbringen zu können. Gerät der klimagestresste Wald in Gefahr, sind auch diese für unsere Gesellschaft unverzichtbaren Leistungen bedroht.

Wie sieht der Wald der Zukunft aus?

Am besten sind mehrschichtige, struktur- und artenreiche Mischwälder mit einem ökologisch hochwertigen Waldrand, der nicht nur gegen Stürme schützt, sondern auch einen vielfältigen Lebensraum bietet.

Das Wiederbewaldungskonzept NRW sieht vor, dass Mischwälder möglichst aus mindestens vier Baumarten auf den Schadflächen wachsen, wobei heimische Baumarten den Kern bilden.

Bei der Wiederbewaldung nutzen die Försterinnen und Förster zunächst Potenziale aus Keimlingen der Altbäume, die sie bei Bedarf um gezielte inselförmige Pflanzungen ergänzen. Dies ist zum Beispiel erforderlich, um auf ehemaligen Fichtenstandorten heimische Laubbäume zu etablieren. Zur Stabilisierung der Bestände und als Beitrag zur Erhöhung der Artenvielfalt, insbesondere für Insekten, wird die Anlage von Waldrändern unter Verwendung heimischer Baum- und Straucharten empfohlen. Basierend auf diesen Grundsätzen unterstützt das Land die Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer mit finanziellen und fachlichen Hilfen.

Ob und wie die 2021 mildere Witterung den Wäldern nach den Jahren 2018 bis 2020 bereits etwas Erholung verschafft hat wird im Rahmen der jährlichen Waldzustandserhebung im November berichtet. 

Kontakt

Wald und Holz NRW
Friedrich Louen
Flerzheimer Allee 15
53125  Bonn

Tel.: +49 251 91797 214
Mobil: +49 171 5871721
vCard: laden

» Seite drucken