Blütenpracht der Waldbäume in NRW vielversprechend
Hoffnung auf vielfältige Samen für den Wald der Zukunft
Münster, 17. Juni 2025 – Die diesjährige Blüte der Waldbäume in Nordrhein-Westfalen zeigt sich insgesamt vielversprechend – mit deutlichen Unterschieden zwischen den Baumarten und Regionen im Land. Für den Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder in Nordrhein-Westfalen ist die Verfügbarkeit von zahlreichen, gesunden Baumsamen entscheidend. Sie werden für Saatgut zur Anzucht neuer Bäume in den Baumschulen und für eine natürliche Verjüngung im Wald benötigt. Die Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW beobachten deshalb schon ab dem Frühjahr, wie sich die Blüte der unterschiedlichen Baumarten im Wald zeigt.
Saatgutexperte Dr. Marius Zimmermann aus dem Zentrum für Wald und Holzwirtschaft, der Einrichtung für Forschung und Wissenstransfer von Wald und Holz NRW gibt eine optimistische Prognose: „Die diesjährigen Beobachtungen lassen insgesamt auf ein gutes Samenjahr für verschiedene Baumarten hoffen. Die Entwicklung kann regional sehr unterschiedlich ausfallen.“
Besonders gut blühten bereits in diesem Jahr sowohl der Spitz- als auch der Bergahorn in weiten Teilen des Landes. Auch die Vogelkirsche blühte auffallend stark, insbesondere im Hochstift und im Münsterland.
Unter den Eichenarten sticht vor allem die Stieleiche mit einer kräftigen Blüte hervor. Trauben- und Roteiche hingegen zeigten landesweit eher eine verhaltene Blühintensität. Regional gab es jedoch Ausnahmen: Aus dem Hochstift und vom Niederrhein wurde von einer guten bis reichhaltigen Blüte der Traubeneiche berichtet.
Die Rotbuche präsentierte sich in diesem Jahr mit einer uneinheitlichen Blüte – markante Blühereignisse, die auf eine ertragreiche Saatguternte hoffen lassen, blieben vielerorts aus. Deutlich positiver fällt die Bewertung bei den Linden aus: Sommer- und Winterlinde zeigen eine vielversprechende Blüte – und das sowohl im Tiefland als auch in den Mittelgebirgsregionen.
Erfreulich ist, dass unter den Nadelbäumen die Weißtanne in mehreren Regionen des Landes eine deutliche Blüte zeigte und die Kiefern in großen Teilen Nordrhein-Westfalens auffallend stark blühten. Eine gute Blüte der Fichte wurde im Oberen Sauerland beobachtet. Weniger ausgeprägt war hingegen die Blüte bei den Baumarten Große Küstentanne, Douglasie und Europäische Lärche.
Von der Baumblüte zum hochwertigen Saatgut
„Gerade in Zeiten des Klimawandels und einer steigenden Nachfrage nach forstlichem Vermehrungsgut ist die Versorgung mit hochwertigem Saatgut von zentraler Bedeutung für den Aufbau zukunftsfähiger, stabiler Mischwälder in Nordrhein-Westfalen“, so Thomas Wälter Leiter des Zentrums für Wald und Holzwirtschaft.
Dr. Marius Zimmermann fasst die gesammelten Informationen über die diesjährige Blüte der Baumarten aus den Regionen Nordrhein-Westfalens zur sogenannten Blühmeldung zusammen: „Die Blühmeldung ist ein erster wichtiger Indikator dafür, welche Baumarten für eine spätere Saatguternte infrage kommen. Ob tatsächlich geerntet werden kann, hängt entscheidend von der weiteren Fruchtentwicklung ab“, erklärt Zimmermann. Die weitere Entwicklung der Früchte und damit der Samen für eine neue Baumgeneration, ist stark von den Witterungseinflüssen und dem Aufkommen von Schädlingen in den nächsten Wochen und Monaten bestimmt. Diese Entwicklung kann regional sehr unterschiedlich ausfallen.