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Förderung für
den Waldbesitz

Ameisenschutz im Wald

Nützling Waldameise im Fokus

12.06.25Pressemitteilung

Münster, 12. Juni 2025 – Sie sind klein, unscheinbar – und für den Wald unverzichtbar: Ameisen. Die hügelbauenden Waldameisen stabilisieren auf vielfältige Weise das Gleichgewicht und fördern die Artenvielfalt im Wald. Zu dieser Jahreszeit sind sie sehr aktiv. Ihr Schutz ist wichtiger denn je. Denn die Verluste von Fichtenwäldern durch massiven Borkenkäferbefall und Dürren haben den kleinen Waldbewohnern sehr geschadet. Mit Unterstützung der Ameisenschutzwarte NRW fördert Wald und Holz NRW den Schutz verbliebener Vorkommen sowie die Verbesserung und Wiederherstellung ihrer Lebensräume im Wald.

„Waldameisen sind sehr wichtige Nützlinge im Ökosystem Wald! Sie helfen auf ganz natürliche Weise dabei, Schädlinge zu reduzieren, die Bodenstruktur zu verbessern und Pflanzensamen zu verbreiten“, erklärt Artenschutzexpertin Dr. Wiebke Theisinger, Team Waldnaturschutz von Wald und Holz NRW. „Deshalb bieten wir gerne beratende Unterstützung und Schulungen für Försterinnen und Förster sowie Waldbesitzende an. Die Ameisenschutzwarte ist dabei unser unverzichtbarer Partner, genauso wie beim aktiven Schutz vor Ort“, so Theisinger weiter.

Aktiver Schutz vor Ort

Einige der heimischen Waldameisenarten bauen relativ auffällige Hügelnester. Ihr empfindliches Nest darf auf keinen Fall betreten oder befahren werden. Waldameisen gehören zu den besonders geschützten Arten nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Eine Beschädigung oder Beeinträchtigung ihres Nestes ist per Gesetz verboten.

Die Artenschutzexpertin von Wald und Holz NRW empfiehlt, vorhandene Nesthügel gut sichtbar zu markieren, damit sie bei Forstarbeiten nicht unter die Räder kommen. Außerdem ist es sinnvoll, Holzlagerplätze mit einem Abstand von mindestens 100 Meter um die Nestkuppeln anzulegen und honigtauträchtige Gehölze wie Birke, Eiche oder Ahorn zu pflanzen. An diesen Pflanzen produzieren Rinden- oder Baumläuse (Lachniden) besonders viel Honigtau, also zuckerhaltige Läuseausscheidungen, der den Ameisen wiederum als reichhaltige Nahrung dient. Auch totes Holz oder auf den Kahlflächen wachsende Brennnesseln, junger Holunder oder Fingerhut dienen den Ameisen als wichtiger Lebensraum. Kurz erklärt das auch „Förster Florian“ von Wald und Holz NRW hier: Förster Florian: Waldameisen im Frühling #wald #forstwirtschaft #artenvielfalt

Was Waldbesuchende tun können

Wer im Wald unterwegs ist, kann zum Schutz von Waldameisen beitragen: Auf den Wegen zu bleiben, verhindert ein versehentliches Beeinträchtigen ihrer Nester. Denn nicht jeder Ameisenhügel ist besonders auffällig und deshalb sofort erkennbar. Wer auf Entdeckungstouren im Wald unterwegs ist, sollte dabei immer achtsam und vorsichtig sein. Wer ein Ameisennest entdeckt, kann sich beobachtend sicher gut daran erfreuen, es besser nicht berühren. Etwas respektvoller Abstand ist geraten. Denn wenn Ameisen sich gestört fühlen, wehren sie sich, indem sie Ameisensäure absondern. Und die brennt tüchtig auf der Haut: Für Menschen unangenehm, aber ungefährlich. Wer sich für Ameisen interessiert, hilft Ihnen, wenn er oder sie sein Wissen mit anderen teilt und sie über ihren unschätzbaren Wert aufklärt. Kinder lassen sich besonders gut für die faszinierenden Tiere begeistern.

In der allerersten Folge der Filmreihe „Im Wald“ für Kinder im Grundschulalter besucht Förster Stephan Nolte mit dem neunjährigen Hauke mehrere Behausungen von waldbewohnenden Tieren, darunter auch einen Ameisenhügel: wald.nrw/imwald

Ansprechpartnerin

Wald und Holz NRW
Nicole Fiegler
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 217
Mobil: +49 151 44255881
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