Skip to main content
Förderung für
den Waldbesitz

Alter Schatz in den Weserhängen geborgen

Saatguternte in den Wäldern läuft – besser als erwartet?

25.10.24Pressemitteilung

Im Forstrevier „Karlsbrunn“ bei Beverungen hat sich das Team Waldbau von Wald und Holz NRW auf die Suche nach besonderen Nadelbäumen gemacht, den Eiben. Diese eigentlich bei uns heimische Baumart ist in den Wäldern sehr selten geworden. Denn Eibenholz war nicht nur Grundlage für den mittelalterlichen Bogenbau, sondern sie ist giftig für Mensch und Tier und wurde deshalb in der Vergangenheit oft konsequent entfernt. Dabei ist die Eibe ein „Super Tree“.

„Die Eibe ist einfach eine tolle Baumart. Sie passt super in unsere Buchenwälder, da sie viel Schatten erträgt, ist sehr unempfindlich gegenüber Trockenheit und bildet dazu noch tolle Wuchsform und einzigartiges Holz“, bringt Friederike Wolff, zuständige Revierförsterin vom Regionalforstamt Hochstift ihre Begeisterung auf den Punkt.

Das die Eiben im Staatswald bei Beverungen bewahrt wurden, ist einem wachsamen Auge der Revierförsterinnen zu verdanken. „Hier nicht nur einzelne Exemplare der ältesten Baumart Mitteleuropas zu finden, sondern einen richtig alten Buchen-Eibenmischwald ist schon was ganz Besonderes“, betont auch Dr. Marius Zimmermann, Sachgebietsleiter „Forstgenetik und -vermehrungsgut“ aus dem Zentrum für Wald und Holzwirtschaft in Arnsberg. Damit in den nächsten Jahren wieder mehr Eiben wachsen, haben Zimmermann und sein Team diese Woche junge Äste der Eiben abgeschnitten. In der Fachsprache „Reiser“ genannt. Insgesamt wurden über 100 Bäume beerntet. Und das war sportlich.

"Das Gelände war schon sehr steil, da mussten wir richtig aufpassen“, gibt Ingo Hamm, Forstwirtschaftsmeister aus dem Arnsberger Team zu. Aber die Mühe hat sich gelohnt. „Die Zweige werden wir in Arnsberg so behandeln, dass sie Wurzeln austreiben. So wird aus einem Zweig ein Klon-Baum des Originals. Unser Ziel sind 1500 Klone, die wir dann später zu Bäumchen heranziehen“, erläutert sein Kollege, Forstwirt Dietmar Figura.

Doch nicht nur auf die Menge kommt es an. Die Eibe wächst streng geschlechtergetrennt. Es gibt männliche und weibliche Bäume. „Wir haben schon bei der Ernte auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis geachtet“, erklärt Dominik Mütze, Hochschulpraktikant bei Friederike Wolff. Das ist wichtig, damit es später auch mit der natürlichen Vermehrung klappt. In zwei bis drei Jahren sind die kleinen Pflanzen dann hoffentlich so weit, wieder in den Wald zurück zu kehren, wahrscheinlich sogar nach Beverungen. „Wenn in 100 Jahren Waldbesuchende wieder häufiger Eiben im Wald sehen, haben wir unser Ziel erreicht“, hofft Försterin Wolff.

Bild 3: Bei goldenem Herbstwetter zufrieden mit dem Eibenschatz (v.l.): Xaver Oettl (Praktikant), Ingo Hamm und Dietmar Figura (Team Waldbau), Dominik Mütze (Praktikant), Försterin Friederike Wolff mit Hündin Ora (Regionalforstamt Hochstift). (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

Bild 4: Ein weiblicher Eibenzweig mit den unverkennbaren roten Früchten (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

Bild 5: Zauberhafte Herbststimmung im Buchen-Eibenwald (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

Ansprechpartner

Wald und Holz NRW
Stefan Befeld
Am Lindenberg 14
33165  Lichtenau

Tel.: +49 5292 9326925
Mobil: +49 171 5873274
Fax: +49 251 23724 143
vCard: laden

» Seite drucken