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Förderung für
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Wenn die Böcke treiben

Wildunfälle häufen sich auch in der Paarungszeit

Münster, 29. Juli 2025 – Mitte Juli beginnt für das Rehwild die Paarungszeit. Bis in den August hinein sind viele Tiere in dieser Zeit regelrecht „blind vor Liebe“, was leider auch dazu führt, dass die Gefahr für Wildunfälle wieder steigt. Denn nicht nur während der Zeitumstellung häufen sich Unfälle mit Tieren, die ungeahnt auf die Straße laufen. Auch jetzt ist die Gefahr höher als sonst.

Um das verletzte Tier nach einem Wildunfall kümmert sich die Polizei (Bildquelle: Weisgerber/Nationalpark Eifel-Martin)

Über 30.000 Wildunfälle jährlich in NRW

Insgesamt werden in NRW jedes Jahr über 30.000 Wildtiere, darunter nicht nur Rehwild, sondern auch Rotwild, Damwild und Schwarzwild, bei Unfällen getötet oder schwer verletzt. Auch für Autofahrer ist ein Zusammenstoß mit einem Wildtier nicht ungefährlich und sollte unbedingt vermieden werden.

Die wichtigsten Regeln für alle Verkehrsteilnehmenden: Tempo reduzieren und besonders wachsam fahren. Vor allem in Waldgebieten sollte auch der Straßenrand beobachtet werden. Wenn der Straßenabschnitt durch einen Wald führt, ist das Risiko für einen Wildunfall besonders hoch. Hier finden Rehe und anderes Wild Nahrung und Deckung. Ein dichter Baumbestand und Sträucher verhindern zudem, dass Autofahrerinnen und Autofahrer die Tiere frühzeitig entdecken. Regelmäßiger Wildwechsel findet häufig dort statt, wo Wald an Felder oder Wiesen grenzt. Wild zieht in diesen Zonen vom Wald auf die Wiese, um zu äsen.

Paarungszeit: Tiere auch tagsüber aktiv

Wer ein Tier entdeckt, sollte besonders vorsichtig fahren – denn wo sich ein Tier aufhält, sind weitere Tiere meist nicht weit. Generell gilt: Besonders aufmerksam sollte man während der Dämmerung und in den frühen Morgenstunden sein. Dann sind die meisten Tiere unterwegs. Jetzt, während der Paarungszeit, sind die Tiere aber auch vermehrt tagsüber aktiv. Schilder, die regelmäßigen Wildwechsel anzeigen, sollten unbedingt ernst genommen werden.

Steht dann ein Tier wirklich einmal auf oder neben der Straße, sollten Autofahrerinnen und Autofahrer abblenden, hupen, kontrolliert bremsen und das Lenkrad festhalten. Auf keinen Fall sollte in den Gegenverkehr oder in den Straßengraben ausgewichen werden. Wenn es trotz aller Vorsicht zu einem Unfall gekommen ist, muss die Unfallstelle möglichst gut abgesichert werden. Mit eingeschaltetem Warnblinklicht, aufgestelltem Warndreieck und angezogener Warnweste können andere Verkehrsteilnehmer auf den Unfall frühzeitig aufmerksam gemacht werden.

Ist jemand verletzt, bitte sofort die 112 rufen!
Um das verletzte Tier kümmert sich die Polizei: „Wir nehmen den Unfall auf und informieren den zuständigen Jäger oder die zuständige Jägerin. Sie kümmern sich dann um das Tier, egal ob verletzt, tot oder geflüchtet“, so Wolfgang Kubat von der Polizei Paderborn. Für alle anderen gilt: Abstand halten zum verletzten Tier. „Sonst scheucht man es auf und es muss später aufwendig gesucht werden. Außerdem können angefahrene Tiere panisch reagieren und euch verletzen“, so Florian Bitter, Förster bei Wald und Holz NRW.

Ansprechperson

Malin Schneider-Pluppins

Wald und Holz NRW

Albrecht-Thaer-Straße 34
48147 Münster

Tel: +49 251 91797 210
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