Hier wächst unsere Zukunft
Wald und Holz NRW informiert über nachhaltige Wiederbewaldung
Münster, 01.04.2025 – Der Wald in Nordrhein-Westfalen steht vor großen Herausforderungen: Stürme, Dürre und Borkenkäfer haben in den vergangenen Jahren erhebliche Schäden hinterlassen. Doch nun wächst eine neue Waldgeneration heran. Mit gezielten Maßnahmen zur Wiederbewaldung sorgt Wald und Holz NRW dafür, dass unsere Wälder klimaresilienter und zukunftsfähiger werden. Jetzt im Frühjahr werden viele junge Bäume gepflanzt. Die Informationstafeln „Hier wächst unsere Zukunft“ nehmen Waldbesuchende bei der Wiederbewaldung mit und erklären die forstlichen Maßnahmen vor Ort.
Frühjahrspflanzung – eine Starthilfe für die neue Waldgeneration
Das Frühjahr ist, neben dem Herbst, die Jahreszeit zum Pflanzen junger Bäume im Wald. „Jetzt bringen wir Setzlinge aus heimischen Baumschulen in die Erde. Noch bevor ihre Knospen in wenigen Wochen austreiben, können die Wurzeln der jungen Bäume im Boden anwachsen“, erklärt Robin Rosenberger, Forstwirtschaftsmeister im Regionalforstamt Münsterland bei Wald und Holz NRW. „Besonders wichtig ist, dass wir standortgerechte Baumarten pflanzen, die den zukünftigen klimatischen Bedingungen gewachsen sind. Wo es klappt, fördern wir gleichzeitig die Naturverjüngung – also die natürliche Ansiedlung von Bäumen wie zum Beispiel Birken oder Ebereschen“, Robin Rosenberger weiter.
Gemeinsam für den Wald – Erklärschild soll Verständnis schaffen
Wenn Waldbesucherinnen und -besucher an einer stark beschädigten Waldfläche vorbeikommen, fällt ihnen meistens die drastische Veränderung auf. Aus dem südlichen Münsterland berichtet Revierförster Daniel Hook, Leiter Forstbetriebsbezirk Tiergarten: „Viele Menschen fragen sich, warum der Wald so aussieht. Da wir nicht jederzeit persönlich vor Ort sein können, übernimmt das Schild eine wichtige Aufgabe: Es gibt erste Antworten auf Fragen und schafft hoffentlich Verständnis für die notwendigen Pflegemaßnahmen, die unseren Wald resilienter machen sollen“, sagt Daniel Hook.
Im Wald bei Senden sind zum Beispiel, wie vielerorts in NRW, zahlreiche Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Von den herabgefallenen Samen der älteren Baumbestände in der Nähe wachsen hier bereits Birken, Ebereschen, Kiefern und einige Faulbäume. Förster Daniel Hook und sein Team ergänzen gezielt zum Beispiel Stiel- und Traubeneichen, um eine neue, artenreiche Waldgeneration zu fördern.
Die Wiederbewaldung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher setzt Wald und Holz NRW auf die Zusammenarbeit mit Waldbesitzenden, Wissenschaft, Forstleuten und der Bevölkerung.
Bereits 2022 hat Wald und Holz NRW, vorrangig in den landeseigenen Wäldern, rund 300 Schilder aufgestellt. Im letzten Jahr sind weitere 85 Schilder an Reviere in ganz NRW verteilt worden. Allein im Münsterland können Waldbesuchende bei einem Spaziergang rund 30 solcher Schilder entdecken.
Nachhaltige Konzepte für einen stabilen Wald
Die Wiederbewaldung erfolgt nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Forstleute setzen zum einen darauf, dass sich nahestehende Bäume natürlich ansamen. Darüber hinaus pflanzen Forstwirtinnen und Forstwirte standortgerechte und klimastabile Baumarten, um widerstandsfähige und artenreiche Wälder zu fördern.
Gerade erst hat das Land Nordrhein-Westfalen sein Wiederbewaldungskonzept inhaltlich aktualisiert und weiterentwickelt. Es enthält umfangreiches fachliches Know-how, viele praktische Tipps, visualisierte Umsetzungsbeispiele sowie Zahlen und Fakten.
Der Download der digitalen Fassung ist unter diesem Link abrufbar.