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Förderung für
den Waldbesitz

Hier wächst unsere Zukunft

Neue Schilder informieren darüber, was gerade im Wald passiert

Abgestorbene Fichten, lichte Wälder, gerodete Flächen – wer in den Wald geht, beobachtet vielerorts, dass sich die Wälder in Nordrhein-Westfalen zum Teil dramatisch verändert haben.

Informationstafel an einer ehemaligen Kahlfläche im Bereich des Regionalforstamtes Ostwestfalen-Lippe (Quelle: Markus Uhr, Wald und Holz NRW)

Das wirft Fragen auf: Warum geht es dem Wald schlecht? Und was ist konkret geplant, um den Wald, unsere grüne Lunge, widerstands- und anpassungsfähiger zu machen? Denn wir brauchen unsere Wälder – auch, weil sie der Luft große Mengen klimaschädliches CO2 entziehen und damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Das Regionalforstamt Ostwestfalen-Lippe beantwortet Waldbesucherinnen und -besuchern diese Fragen mit neuen Hinweisschildern.

Forstministerin Silke Gorißen: „Mehr Pflege und Fürsorge ist für den Wald in Nordrhein-Westfalen dringend notwendig. Denn mehr als ein Drittel der Wälder in Nordrhein-Westfalen sind durch Trockenheit, Hitze und Schädlinge stark geschädigt. Wir müssen jetzt gesamtgesellschaftlich handeln und die Wiederaufforstung mit klimastabilen Bäumen vorantreiben. Die Wiederbewaldung erfordert eine vorausschauende Unterstützung durch fachkundige Forstleute. Die aufgestellten Informationstafeln an Wanderwegen und Waldflächen nehmen Bürgerinnen und Bürger bei diesen notwendigen Veränderungen mit.“

Die Informationstafeln erklären Waldbesucherinnen und Waldbesuchern, was mit der Waldfläche hinter dem Schild gerade passiert. Vor allem viele ehemalige Fichtenwälder sind der anhaltenden Trockenheit und dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. 

Förster Markus Rübsamen, Revierleiter in Schloß Holte-Stukenbrock: „Auf acht Hektar sind hier, im Waldbesitz von Schliefen, in den letzten fünf Jahren 2400 Festmeter Kalamitätsholz aufgearbeitet worden. Trotz der sehr guten Wasserversorgung in diesem Waldgebiet, ist auch hier die Fichte der extremen Trockenheit und Borkenkäferentwicklung zum Opfer gefallen. Nach Aufarbeitung des Schadholzes wird auf den entwaldeten Flächen seit 2020 wieder Wald aufgeforstet. Die hier auflaufende Naturverjüngung aus Fichte, Kiefer, Lärche, Aspe, Birke und Ilex wird durch die Pflanzung von Eiche, Buche, Linde, Hainbuche, Esskastanie und Kirsche ergänzt.“  

Holger-Karsten Raguse, Leiter des Regionalforstamtes Ostwestfalen-Lippe: „Landesweit summieren sich die, durch die Borkenkäferschäden entstandenen Kahlflächen auf mittlerweile etwa 141.000 ha. Das sind 56% der gesamten Fichtenfläche in Nordrhein-Westfalen. Landesweit sind dabei seit 2018 ca. 45 Mio Kubikmeter Schadholz angefallen, die der Volkswirtschaft in den kommenden Jahrzehnten fehlen werden, bis der Wald auf den Wiederbewaldungsflächen nachgewachsen ist.“  

Förster Markus Rübsamen: „Der Austausch mit interessierten Waldbesuchenden liegt uns sehr am Herzen. Leider können wir nicht immer vor Ort sein. Hier unterstützt uns das Schild, denn es gibt Waldbesuchenden erste Antworten auf ihre Fragen und weckt Verständnis für die verschiedenen Pflegemaßnahmen für den Wald der Zukunft.“ Um einen klimastabilen Wald zu fördern, setzt Wald und Holz NRW auf standortgerechte Mischwälder mit mindestens vier Baumarten. Weil diese Mischwälder nicht von alleine wachsen, pflanzen Forstleute Bäume zu den sich selbst ansamenden Bäumen hinzu.  

Thomas Kämmerling, Leiter von Wald und Holz NRW: „Die Wälder in NRW werden künftig vielfältiger sein. Mit standortgerechten Mischwäldern streuen wir das Risiko möglichst breit, um den Wald in Nordrhein-Westfalen gegenüber den klimatischen Veränderungen in den nächsten Jahren zu wappnen.“

Hintergrundinformationen zur Wiederbewaldung der Schadflächen und viele weitere wichtige Hinweise zu den Wäldern vor Ort finden sich auch auf digitalen Karten im Internetportal www.waldinfo.nrw.de.

Wald und Holz NRW informiert mit der „Da staunste, was!“-Kampagne auf Plakaten, Veranstaltungen und online über die staunenswerten Klima- und Naturschutzleistungen der Wälder sowie wichtigen Arbeit der Forstleute für den Wald der Zukunft. Mehr Infos unter: www.waldstaunen.nrw  

Ansprechperson

Annette Uhr

Wald und Holz NRW

Bleichstraße 8
32423 Minden

Tel: +49 571 83786 18
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