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Förderung für
den Waldbesitz

Feuchter Waldboden ist voller Leben und hilft dem Klima

Internationaler Tag des Artenschutzes am 03. März

„Eine Handvoll Waldboden beherbergt mehr Lebewesen als es Menschen auf der Erde gibt und gleichzeitig lagern die Bäume im Boden kräftig Kohlenstoff ein.“, begründet Max Fornfeist vom Projekt BioFeuchtHumus seine Begeisterung für das Projekt.

Bodenfeuchte-Messung im wechselfeuchten Wald in der Davert südlich von Münster (Bild: Wald und Holz NRW/Max Fornfeist)

Feuchtwälder rücken unter den aktuellen Klimaveränderungen mehr in den Fokus. Ähnlich wie Moore bieten Sie vielfältigen Lebensraum für teils seltene Arten und gleichzeitig können Eichen im feuchten Boden besonders viel Kohlenstoff einlagern.

Der Klimawandel bringt Phasen besonderer Trockenheit und Phasen besonderer Nässe mit sich. Welche konkreten Auswirkungen hat das auf diese Wälder? Und wie gehen Försterinnen und Förster am besten damit um? Im Forschungsprojekt „BioFeuchtHumus“ suchen Max Fornfeist und Michael Elmer vom Team Waldnaturschutz von Wald und Holz NRW mit der Universität Osnabrück nach Wegen, diese besonders wertvollen Wälder bestmöglich zu schützen und nutzen. Antworten darauf finden sie im Waldboden der beiden Untersuchungsgebiete im Süden von Münster. Sie erfassen dort den Kohlenstoffspeicher, messen die Bodenfeuchtigkeit und untersuchen Bodenlebewesen.

Es ist bereits deutlich geworden, dass der Rückbau alter Entwässerungsgräben einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann. 

Aber auch Bodenlebewesen profitieren von feuchten Waldböden. Feuersalamander sind darauf angewiesen. Regen- und Kleinringelwürmer fühlen sich besonders wohl, lockern den Boden auf und bereiten so die Bühne für unzählige, Bakterien und Pilze, die sich von alten Pflanzenteilen in der obersten Schicht ernähren. Als Nährstoff-Recycler sind sie für Eichen unverzichtbar. Sie verbessern die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen und tragen somit zur Fruchtbarkeit der Böden bei.

Wer mehr über den Lebensraum Waldboden wissen möchte, findet interessante Informationen in dem brandneuen Buch „Das kann Wald“ von Peter Laufmann, herausgegeben vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen. Das Buch ist im Kösel-Verlag erschienen und im stationären wie auch im Online-Buchhandel erhältlich. Es nimmt Lesende mit auf eine Reise in die faszinierende Welt des Waldes und seine Bedeutung für Mensch, Klima und Natur.

Projekt BioFeuchtHumus

BioFeuchtHumus ist ein gemeinsames Projekt des Instituts für Geographie der Universität Osnabrück mit Wald und Holz NRW. Kooperationspartner sind die NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V. und das Institut für Angewandte Bodenbiologie GmbH, Hamburg. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert das Projekt aus Mitteln des Waldklimafonds, Förderkennzeichen 2219WK41A4/-B4.

Die beiden untersuchten Waldgebiete, die Davert und der Wolbecker Tiergarten, liegen im Süden bzw. Südosten von Münster in der Westfälischen Bucht. Die prägenden Eichen-Hainbuchenwälder sind von besonderer waldökologischer Bedeutung. In den dicken alten Eichen fühlt sich zum Beispiel der Mittelspecht besonders wohl. In den Feuchtwäldern des Wolbecker Tiergartens leben viele Feuersalamander. Ein artenreicher feuchter Waldboden wirkt sich somit auch positiv auf die Artenvielfalt insgesamt aus.

Zum Internationalen Tag des Artenschutzes

Die Vereinten Nationen haben 2013 den Welttag des Artenschutzes (World Wildlife Day) ins Leben gerufen. Er erinnert an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens am 3. März 1973 in Washington. Das diesjährige Motto ist „Connecting People and Planet: Exploring Digital Innovation in Wildlife Conservation“. Mehr Informationen unter: www.wildlifeday.org/en.

 

Ansprechperson

Friedrich Louen

Wald und Holz NRW

Flerzheimer Allee 15
53125 Bonn

Tel: +49 251 91797 214
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