Wälder mit natürlicher Entwicklung sichern und betreuen
Wald und Holz NRW fördert Dialog zwischen Forstwirtschaft und Naturschutz
Münster, den 8. Mai 2025 – Die Expertinnen und Experten für Waldnaturschutz von Wald und Holz NRW haben einen wichtigen Meilenstein für den Schutz von Wäldern mit natürlicher Entwicklung in NRW erreicht. Wälder mit natürlicher Entwicklung sind Wälder, in denen gesichert keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr stattfindet. Doch in einer stark strukturierten Landschaft mit dichter Besiedelung von über 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in NRW brauchen diese Wälder weiterhin Aufmerksamkeit. Sie müssen kontinuierlich betreut und vernetzt werden, um diese Wälder und ihren Nutzen auch für künftige Generationen zu sichern. Dafür braucht es eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. Mit dem Projekt BiNaWald (Bilanzierung und Qualitätssicherung von Wäldern mit natürlicher Entwicklung in NRW) fördert Wald und Holz NRW den Dialog und damit auch die Kooperation der wichtigen Akteure aus den Bereichen Forstwirtschaft und Naturschutz. Der BiNaWald-Workshop der am 29. April 2025 stattfand, markiert einen bedeutenden Fortschritt im Projektverlauf.
Wälder mit natürlicher Entwicklung sind vielfältig
„Wälder mit natürlicher Entwicklung sind ein wichtiger Baustein in der Naturschutzstrategie von Wald und Holz NRW. Aktuell wird mehr als 10 % der Staatswaldfläche nicht mehr forstlich bewirtschaftet und ist dauerhaft als Nationalpark, Wildnisentwicklungsgebiet oder Naturwaldzelle gesetzlich geschützt. Auf einigen Waldflächen wird bereits seit 50 Jahren kein Holz mehr eingeschlagen“, erklärt Thomas Kämmerling, Leiter Wald und Holz NRW.
Das Spektrum der Wälder mit natürlicher Entwicklung in NRW reicht von großflächigen Schutzgebieten mit naturnahen Wäldern wie etwa dem Nationalpark Eifel, in denen der Mensch nur noch in ausgewählten Teilbereichen Zutritt hat, bis hin zu der freien Waldentwicklung auf Industriebrachen im Ruhrgebiet, wo das Naturerleben im Ballungsraum von zentraler Bedeutung ist.
Der BiNaWald-Workshop
„Mit dem Workshop haben wir ein Forum geschaffen, auf dem sich die Akteure aus Forstwirtschaft und Naturschutz über ihre Ziele und die Herausforderungen beim Schutz von Wäldern mit natürlicher Entwicklung austauschen können. Die große Zahl an Anmeldungen und die intensive Diskussion zwischen den Teilnehmenden haben gezeigt, wie groß das Interesse und der Bedarf an einem Austausch zu diesem Thema in Nordrhein-Westfalen ist“, sagt Klaus Striepen, Team Waldnaturschutz von Wald und Holz NRW.
Bei der Veranstaltung waren Vertreterinnen und Vertreter des Landwirtschafts- (MLV NRW), und des Umweltministeriums (MUNV NRW), von verschiedenen Forstämtern, aus dem Kommunal- und Privatwald, von mehreren Naturschutzbehörden und Biologischen Stationen vertreten – also alle besonders wichtigen Akteursgruppen. Intensiv gesprochen wurde vor allem über die Herausforderungen bei der Vermeidung von Beeinträchtigungen, beim Umgang mit unvermeidlichen Eingriffen zur Verkehrssicherung und beim Schutz der benachbarten Wirtschaftswälder vor Schädlingen und Waldbrand. Die Ergebnisse des Workshops fließen in einen Leitfaden, der die Akteure bei der Auswahl und der Betreuung von Wäldern mit natürlicher Entwicklung unterstützen soll.
Das BiNaWald-Projekt
Im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen (MLV NRW) setzt das Team Waldnaturschutz von Wald und Holz NRW das Projekt BiNaWald um. Das MLV NRW finanziert das Projekt mit dem Ziel eine umfassende Flächenbilanz der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung (NWE) in NRW zu erstellen. Weiterhin werden Qualitätskriterien für NWE-Flächen entwickelt sowie die Vernetzung der lokalen Akteure verbessert.
Das MLV NRW finanziert das Projekt mit dem Ziel eine umfassende Flächenbilanz der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung (NWE) in NRW zu erstellen. Weiterhin werden Qualitätskriterien für NWE-Flächen entwickelt sowie die Vernetzung der lokalen Akteure verbessert.