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Förderung für
den Waldbesitz

Der Baum ist tot, es lebe der Wald

Xylobius: Die Biotopholzstrategie von Wald und Holz NRW

Gefragt als Baumaterial. Verwertet als Brennholz. Oder dem puren Ordnungssinn folgend. Jahrhundertelang wurde Alt- und Totholz geschäftig aus den Wäldern gekarrt.

Moose, Pilzkonsolen und rottender Bestand schufen zwar damals schon Skulpturen, die die Fantasie beflügeln. Das alltägliche Verständnis von Wald und Holz beschränkte sich aber auf den Faktor Wirtschaftsgut. Die ökologische Bedeutung von Biotopbäumen erfährt mit Xylobius eine Neubewertung. Die nordrhein-westfälische Biotopholzstrategie – erstellt von Wald und Holz NRW – fokussiert die Erhöhung biologischer Vielfalt.

Es geht um den Schutz von Biotop-Bäumen im Speziellen und intakte Waldökosysteme im Allgemeinen. Xylobius setzt fort, was mit den Naturwaldzellen in Nordrhein-Westfalen seinen Anfang nahm und mit den Wildnisgebieten in flächige Dimensionen vorstieß: Schutz und Erhöhung biologischer Vielfalt durch konsequenten Nutzungsverzicht (Prozessschutz). Da sich die die Biotopholz-Strategie auf Einzelbäume und Baumgruppen bezieht, greift das praktische Engagement für mehr Biodiversität jetzt also auch auf vereinzelten Quadratmetern. Und das integrativ im ganzen Staatswald, jeden Tag.

Auswähen, markieren und kartieren

Försterinnen und Förster von Wald und Holz NRW wählen die Biotop-Bäume aus, markieren sie vor Ort und erfassen sie digital. Aus bewirtschaftungstechnischer wie ökologischer Sicht ist es vorteilhafter, nicht nur Einzelobjekte, sondern ganze Baum- beziehungsweise Totholz-Gruppen bis hin zu Biotopholz-Inseln zu erfassen. Verkehrssicherungspflicht und Schutz der menschlichen Gesundheit genießen oberste Priorität.

Xylobius ist beispielhaft für integrativen Naturschutz. In ein und demselben Wald wird Holz geerntet, gleichzeitig werden aber auch wertvolle Strukturen erhalten und geschützt. Diese Strukturen bieten seltenen Arten dringend benötigten Lebensraum.

Dieser Beitrag zum Artenschutz ist fester Bestandteil der täglichen Arbeit der Försterinnen und Förster.

Video Biotopholzstrategie "Xylobius"


Totholz gehört zum natürlichen Kreislauf im Wald. Es entsteht, wenn Bäume absterben und sich ihr Holz zersetzt. Viele, insbesondere seltene Arten sind auf diesen Lebensraum spezialisiert. Pilze, Flechten, Insekten und Vögel leben vom oder am Totholz und finden hier Nahrung, Unterschlupf und Brutgelegenheit. Laut Bundeswaldinventur gibt es im deutschen Wald durchschnittlich 20,6 m³ Totholz pro Hektar, insgesamt 224 Mio. m³.

Damit hat der Totholzvorrat 6 Prozent des lebenden Holzvorrates erreicht. Fast die Hälfte (49 Prozent) ist liegendes Totholz, 23 Prozent sind stehendes Totholz und 28 Prozent sind Wurzelstöcke.


Weitere Bilder

Ansprechpartner

Wald und Holz NRW
Dr. Burkhard Herzig
Albrecht-Thaer-Straße 34
48147  Münster

Tel.: +49 251 91797 399
Mobil: +49 151 19514379
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