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Förderung für
den Waldbesitz

AmphiConsult Konferenz

28. - 29. Oktober 2021

29.10.21Pressemitteilung

Am 28. und 29. Oktober 2021 fand im brandenburgischen Schwedt an der Oder, die von der Brandenburgischen Akademie „SchloßCriewen“ gemeinsam mit AmphiConsult ausgerichtete Amphi International Gewässer-Konferenz zum Thema „Renaturierung von Bächen, Seen, Söllen, Tümpeln und andere Amphibienschutzmaßnahmen“ statt. Zusammen mit unserem Tuff LIFE Projekt präsentierten insgesamt 17 Referenten aus dem In-und Ausland spannende Projekte und wissenschaftliche Arbeiten zu aktuellen Entwicklungen im Bereich Amphibien- und Gewässerschutz sowie Ergebnisse aus erfolgreichen Projektumsetzungen, Maßnahmen zur Habitatverbesserung und Wiederherstellung von Amphibienlebensräumen.

An beiden Tagen standen somit abwechslungsreiche Vorträge und ein intensiver Austausch von Projekt-Managern, wissenschaftlichen Experten und Fachpublikum innerhalb des Themenkomplex Amphibien- und Gewässerschutz,zu Renaturierung und Habitatverbesserung von Fließ- und Stillgewässern sowie eine Exkursion zu renaturierten Söllen - vermoorte Senken und wasserhaltende Mergelgruben der letzten Eiszeit, die als Relikte ganz typische Feuchtgebietslebensräume für Amphibien und zahlreiche andere eingenischte Artengruppen in der Endmoränenlandschaft des Unteren Odertals bieten - auf dem Programm.

Viele amphibe Populationen sind durch anthropogene Entwicklung, einer damit einhergehenden Veränderung ihres Lebensraumes und einem massiven Verlust an Habitatstrukturen, der Zerschneidung ihrer Lebensräume und durch vom Klimawandel bedingte Niederschlagsrückgänge und  häufiger trockenfallende Gewässer, gefährdet. Diese Faktoren haben in den letzten Jahrzehnten zu einem anhaltenden, stark rückläufigen Bestandstrend bei zahlreichen Amphibienarten geführt. Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger zahlreiche Initiativen wie unser Projekt, im Kontext des EU LIFE Programms umzusetzen, um diesenegativen Effekte und deren Auswirkungen artspezifisch abzufedern und umkehren zu können.

Durch die Etablierung naturschutzfachlicher, lebensraumverbessernder Maßnahmen an Fließ- und Stillgewässern können Habitatstrukturen degradierter Primärlebensräume gezielt verbessert werden, um dem anhaltenden Lebensraumverlust und Bestandsrückgang gezielt entgegenzuwirken. So werden mit pragmatischen und zielführendem Mitteleinsatz Gewässer verbessert, Ist-Zustand und Lebensräume dahingehend entwickelt, das die Resilienz der Biotope z.B. durch gezielte Entnahme von invasiven Arten gestärkt wird.

Dahingehend wurden zahlreiche vielversprechenden Initiativen, Projekte und deren Maßnahmenpakete, und wissenschaftliche Ergebnisse zu Gewässerdynamik, Artenspektren, z.B. auch zur Nachzucht von seltenen Arten wie Moorfrosch und Rotbauchunke (https://www.amphi-consult.de/) sowie zahlreiche, anwendungsorientierte Lösungsansätze aus der Praxis auf der Konferenz vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

 

Warum ist Artenschutz für die Artengruppe der Amphibien und Reptilien so wichtig!

Artenschutzmaßnahmen für Amphibien ist eine Schwerpunktaufgabe im Naturschutz, der Anteil der in ihrem Bestand und ursprünglichen Verbreitungsraum gefährdeter Arten ist höher als in jeder anderen Artengruppe in Deutschland. Nach der im August 2021 vom Bundesamt für Naturschutz veröffentlichten aktualisierten Roten Liste ist aktuell jede zweite der 20 untersuchten Amphibienarten in ihrem Bestand gefährdet bis stark gefährdet, bei den Reptilien liegt der Anteil noch höher, von den 13 vorkommenden Arten sind 7 (!) stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht! Keine andere Artengruppe hat durch die anthropogene Veränderung, durch Trockenlegung und Umwandlung von wertvollen Feuchtgebieten als Lebensräume so starke Verluste erfahren wie die Artengruppe der Reptilien und Amphibien.


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